Seit der Poliomyelitis-Epidemie in den 1950er Jahren werden Patienten außerklinisch beatmet, zunächst jedoch technisch aufwändig mit großen Respiratoren, wie z. B. der eisernen Lunge. Mit Entwicklung von Gesichtsmasken wurde die Langzeitbeat-mung jedoch vereinfacht, so dass seit Ende der 1980er Jahre die nicht-invasive Maskenbeatmung Einzug in die klinische Routine erfahren hat. 1994: Gründung des Arbeitskreises Heim- und Langzeitbeatmung So kam es auf dem Boden dieser Entwicklung 1994 in Grafschaft Schmallenberg-Grafschaft zur Gründung des „Arbeitskreises Heim- und Langzeitbeatmung“. 150 Fachärzte und Experten aus dem gesamten Bundesgebiet und aus Finnland waren zur ersten Sitzung gekommen, die unter dem Titel: „HEIMBEATMUNG und RESPIRATOR-ENTWÖHNUNG“ stand. Inhaltlich ging um die „neuen Methoden der Heimbeatmung von Patienten mit einer Atemmuskelschwäche“. Nach der Arbeitskreisgründung fanden in Folge jährliche Arbeitstagungen in Starnberg, Bad Wildungen-Reinhardshausen und Marburg statt.
1997:
Bei der 5. Jahrestagung des Arbeitskreises Heim- und Langzeitbeatmung am 24. – 26. April 1997 in Göttingen wurde die Arbeitsgemeinschaft Heimbeatmung und Respiratorentwöhnung e.V. gegründet. Zum Vorsitzenden wurde Prof. C.-P. Crieé gewählt. Die Tagung beschäftigte sich insbesondere mit dem Thema „Maschinelle Beatmung von der Intensivstation nach Hause“. Die Tradition der jährlichen Treffen wurde fortgesetzt. Die Arbeitsgruppensitzungen erwiesen sich als immer wichtiger, da die Zahl der außerklinisch beatmeten Patienten stetig anstieg. Dies lag zum einen an der immer weiter verbesserten Beatmungstechnik. Zum anderen aber führt der medizinische Fortschritt auch dazu, dass Patienten auch komplexe intensivmedizinische Behandlungen überleben, jedoch im Anschluss an die Krankenhausbehandlung außerklinisch beatmungspflichtig bleiben. Dabei wird nicht selten auch eine invasive Beatmung über eine Trachealkanüle notwendig.
Somit ist die Beatmungsmedizin im außerklinischen Umfeld eine komplexe Behandlungsmethode geworden, welche bei sehr unterschiedlichen Patientengruppen zum Einsatz kommen kann und ein interdisziplinäres Management unter Einbeziehung von verschiedenen Berufsgruppen, vor allem aber auch der Betroffenen und der Angehörigen notwendig macht. Dies zeigte sich auch immer deutlicher an der Mitgliederstruktur. Zunächst waren es vor allem Fachärzte, insbesondere Pulmologen, die sich regelmäßig trafen. Inzwischen ist es charakteristisch für die DIGAB e.V., dass unterschiedlichste Berufsgruppen, wie Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Atmungstherapeuten, Logopäden und andere Berufsgruppen aus den verschiedenen Bereichen der Medizin gemeinsam zusammen mit Patienten und Angehörigen sowie ihren Vertretern an den Zielen der DIGAB arbeiten.
2010:
Aus diesem Grund hat sich die AGH bei der 18. Jahrestagung der Arbeits-gemeinschaft Heimbeatmung und Respiratorentwöhnung e.V. zusammen mit dem 5. Beatmungssymposium der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. vom 22. – 24. April 2010 in Halle/Saale nach Mitgliederbeschluss in „Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.“ umbenannt. Die DIGAB e.V. setzt die Tradition fort, jährlich an einem anderen Ort einen Kongress durchzuführen. Nicht nur die Zahl der Mitglieder in der DIGAB e.V. nimmt ständig zu, auch die jährlichen Kongresse zusammen mit dem Beatmungssymposium unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. werden inzwischen jährlich von rund 1000 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet besucht.