Forscher arbeiten an neuem Medikament um Autoimmunerkrankungen zu dämpfen

Wurminfektionen sind bei Autoimmunstörungen nicht selten. Forscher haben nun möglicherweise das Molekül entdeckt, das für diesen therapeutischen Effekt verantwortlich ist. Es gelang ihnen von Hakenwürmern Eiweiße zu isolieren, die die Immunreaktion des Körpers unterdrücken. Diese Eiweiße könnten, so hoffen die Forscher, der erste Schritt zu einem neuen Medikament geben, das Autoimmunstörungen bekämpft.
Auch eine alternative Therapie zur Bekämpfung von Würmern kann so gefunden werden. Bislang infizieren sich Erkrankte bewusst mit parasitischen Würmern, um die Autoimmunstörung zu behandeln.
Die Forscher suchen nach den für den immunmodulierenden Effekt  verantwortlichen Komponenten. Sie erstellten dafür eine Art genetische Bibliothek der sekretorischen Drüsen im Kopfbereich des parasitischen Hakenwurms Anclyostoma caninum. Daraus erschloss sich, dass ein Eiweiß (AcK1) das Immunsystem durch Hemmung des Ionenkanals bremst. AcK1 ähnelt dem Peptid ShK, das bei Seeanemonen entdeckt wurde und Autoimmunreaktionen unterdrückt. Nun wollen die Forscher die entdeckte Substanz zu einem Medikament weiterentwickeln, welches das Immunsystem von Menschen mit Autoimmunstörungen dämpft.
14. Oktober 2014