Echtzeitbilder von der Lunge ohne Röntgenstrahlen

Echtzeitbilder von der Lunge ohne Röntgenstrahlen
Die Lunge ist eines der sensibelsten Organe des Menschen. Weltweit müssen pro Jahr fast 50 Millionen Menschen künstlich beatmet werden. Insgesamt erleiden 15% aller künstlich beatmeten Patienten ein akutes Lungenversagen, davon wiederum sterben 39%.
Ein neues System soll nun eine kontinuierliche Analyse der Lungenfunktion für jeden Atemzug direkt am Bett des Patienten messen können. An einem Elektrodengürtel wird das neue System EIT (elektrische Impedanztomographie) angebracht, das die Überwachung der Lunge in Echtzeit gewährleistet. Dieser SensorBelt wird dafür um die Brust des Patienten gelegt und erschafft dadurch ohne Röntgenstrahlen ein Fenster zur Lunge.
Mit dem SensoBelt können die Auswirkungen der Therapien auf das leicht zu beschädigende Lungengewebe überwacht werden. Wechselströme fließen durch den Körper des Patienten und erzeugen auf der Körperoberfläche eine elektrische Spannung, die sich je nach Atmung rhythmisch ändern kann. Sobald sich diese Spannung ändert, nimmt der SensorBelt dies auf. Mit diesen Daten kann ein Computer dann die Echtzeitbilder der atmenden Lunge aufzeichnen.
Der Gürtel liegt, dank der flexiblen Leiterplatten, wie eine zweite Haut am Körper – und das muss er auch, denn nur so kann der SensorBelt funktionieren. Trotz der enganliegenden Passform bleibt der Gürtel aus Vliesstoff atmungsaktiv.
18. November 2014