Die Landtagsabgeordnete und Generalsekretärin der BayernSPD, Frau Natascha Kohnen MdL, versprach, dass sie die Forderungen nach einer gesetzlichen Regelung der Versorgung außerklinisch beatmeter Menschen und nach Qualitätsstandards unterstützen werde. Denn die Politik dürfe diese Menschen, die sich oft nicht mehr mitteilen können, nicht im Stich lassen. In ihrer politischen Botschaft verurteilte die Politikerin Fremdenfeindlichkeit und rechtsradikale Gewalttaten. „Wir sagen: Nazis raus! Refugees welcome!“ Diese klare Aussage der beiden Kongresspräsidenten wurde während dessen im Hintergrund der Rednerin gezeigt.
Den MAIK Award 2015 erhielt Dr. med. Kurt Wollinsky, RKU Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm, für sein außerordentliches Engagement im Bereich Versorgung von schwerstkranken Kindern und Jugendlichen. In seiner Laudatio wies Kongresspräsident Christoph Jaschke auf Wollinskys Beatmungssprechstunde für Familien mit einem beatmeten Kind hin und seine Beratung von Pflegekräften, die außerklinisch beatmete Säuglinge, Kinder und Jugendliche versorgen. Bisherige Preisträger sind Jo Börgel (Börgel GmbH, Limburg a.d. Lahn), Felicitas Hanne (Kinderhaus AtemReich, München) und Dr. Angelika Bockelbrink (Stiftung Pfennigparade).
Bei dem zweitägigen Kongress waren rund 90 Mitwirkende bei 36 Fachvorträgen, in Diskussions- und Gesprächsrunden sowie 23 Workshops. Auch die begleitende Industrieausstellung bot viele Informationen. Die Teilnehmer nutzten rege die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit den Referenten über Hygiene, die außerklinische ärztliche Versorgung oder das Dysphagiemanagement zu diskutieren. Ein Highlight war wieder die Session über das Sozialrecht mit Anja Hoffmann. In ganz besonderer Erinnerung werden die Vorträge von Prof. em. Dr. Dr. Klaus Dörner, Prof. em. Dr. Andreas Zieger und dem DIGAB-Gründungs- und Ehrenmitglied Prof. em. Dr. Dieter Köhler in der Session „Herausforderungen in der außerklinischen Intensivversorgung“ bleiben. Erstmals wurde auch die herausragende Rolle des Referats für Gesundheit und Umwelt (RGU) der Landeshauptstadt München, der bundesweit größten kommunalen Gesundheitsbehörde, gewürdigt. Das RGU setzt sich seit Jahrzehnten nachdrücklich u.a. für die Belange von beatmeten Menschen ein.
„Wir freuen uns sehr über diesen gelungenen Kongress und danken allen, die dazu beigetragen haben!“ Mit diesen Worten verabschiedete Jörg Brambring die Teilnehmer. „Bis zum nächsten MAIK ist eine Menge zu tun“, so Christoph Jaschke, „sei es im Bereich der Entbürokratisierung der Pflege, der Entwicklung bundesweit geltender Qualitätsstandards, der Verbesserung der Begleitung sterbender Menschen, der Patientensicherheit und in der außerklinischen ärztlichen Versorgung.“
Der 9. MAIK Münchner außerklinischer Intensiv Kongress findet am 28. bis 29. Oktober 2016 statt. Alle Informationen zum MAIK unter www.maik-online.org