Bessere Behandlung von Lungenhochdruck bei Kindern

Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) bei Kindern ist eine lebensgefährliche Krankheit, die schwer zu erkennen ist und für die es lange Zeit kaum Behandlungsmöglichkeiten gab.Bis zu 15 von einer Million Mädchen und Jungen sind betroffen. Bei ihnen ist der Druck in den die Lunge versorgenden Blutgefäßen deutlich zu hoch. Da ihr Herz ständig gegen den hohen Blutdruck in der Lunge anpumpen muss, wenn der Lungenhochdruck nicht behandelt wird, funktioniert das Organ nach und nach immer schlechter.
Sogar eine Lungentransplantation kann erforderlich werden. So lange die Krankheit bei Kindern frühzeitig erkannt und therapiert wird, kann der Verlauf der Krankheit beeinflusst werden. Die einzelnen Therapieschritte müssen bei jedem Kind in Abstimmung mit den Eltern individuell festgelegt werden.
Ein Grund, der steigenden Zahlen von pulmonaler Hypertonie bei Kindern ist unter anderem die zunehmende Zahl an überlebenden, extrem unterentwickelten Frühgeborenen. Bei diesen „Frühchen“ hat die Lunge oft Schaden genommen. Die Überlebenschancen und Lebensqualität von Kindern mit schwerem Lungenhochdruck haben sich in den vergangenen Jahren zwar schon wesentlich verbessert, dennoch sterben immer noch viele dieser Patienten.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Georg Hansmann haben jetzt 25 internationale Experten umfassende Empfehlungen für Diagnose, Management und Behandlung vorgelegt. Diese Empfehlungen zur pulmonalen Hypertonie wurden in Form von zehn wissenschaftlichen Arbeiten vorgelegt (siehe Heart 2016, Band 102/2, Seite ii86-ii100).Zu den Experten gehören unter anderem der stellvertretende Leiter der Arbeitsgruppe Prof. Dr. Christian Apitz aus Ulm, Prof. Damien Bonnet aus Paris sowie Prof. Dr. Philipp Beerbaum und PD Dr. Gregor Warnecke von der Medizinische Hochschule Hannover. Neben der Fachzeitschrift Heart haben die International Society of Heart and Lung Transplantation (ISHLT) und die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) die Artikel begutachtet – und unterstützen die Publikation.
Eine der zehn neuen Publikationen beschäftigt sich mit der Diagnostik und Überwachung der Kinder. Mehrere Publikationen setzten sich mit den Krankheitsursachen auseinander. Denn es macht für die Behandlung einen großen Unterschied, ob sich der Lungenhochdruck ohne erkennbare Ursache entwickelt, ob er auf einen angeborenen Herzfehler zurückgeht oder ob er mit einer Frühgeburtlichkeit zusammenhängt.Quelle

10. Mai 2016