Wirksamkeit von Volumenreduktion getestet

Wirksamkeit von Volumenreduktion getestet
Das Lungenemphysem wird bis auf seltene Ausnahmen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zugerechnet und betrifft vor allem Raucherinnen und Raucher. Im Krankheitsverlauf erweitern sich die Lungenbläschen am äußersten Ende der Bronchiolen oder werden zerstört. Um die Überblähung der Lunge zu mindern, wurde das noch relativ junge Verfahren der endoskopischen Lungenvolumenreduktion eingeführt. Dazu werden kleine Spiralen, sogenannte „coils“, in die Lunge eingesetzt, die das Lungengewebe zusammenziehen. Durch diese Methode sollen sich die Atmung und die Lungenfunktion verbessern.
Um das Verfahren besser beurteilenzu können untersuchte ein französisches Wissenschaftlerteam 100 Patienten mit fortgeschrittenem Lungenemphysem. 50 Probanden wurden konservativ behandelt, sie erhielten also Reha-Maßnahmen sowie Sauerstoffbehandlung und bronchienerweiternde Medikamente. Die anderen Patienten wurden zusätzlich mit durchschnittlich 20 Coils in zwei gegenüberliegenden Lungenlappen behandelt. Neben anderen Parametern wie Lungenfunktion, Lebensqualität, Mortalitätsprognose und Komplikationen interessierten sich die Forscher vor allem für die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Diese untersuchten sie anhand eines 6-Minuten-Gehtests. Verlängerte sich die erreichte Strecke um mehr als 54 Meter, werteten die Ärzte das als signifikante Verbesserung. Eine Verbesserung trat bei neun Patienten mit konservativer Behandlung (18%) und bei 18 Patienten mit einer Lungenvolumenreduktion (36%). Der sogenannte FEV1-Wert zur Messung der Lungenfunktion vergrößerte sich laut den Autoren nicht messbar und auch die Lebensqualität verbesserte sich zwar statistisch signifikant aber nur mäßig. Der Beobachtungszeitraum der Untersuchung betrug dabei ein Jahr.
Auffallend waren allerdings die sehr hohen Kosten: Pro Jahr fielen mit der „Coil-Methode“ circa 50.000 Dollar zusätzlich an. Künftig wollen die Forscher vor allem die Langzeitwirkung beider Verfahren vergleichen.
Quelle
29. Juli 2016