Dort wird von einem leidenschaftlichen Dudelsackspieler berichtet, der seit sieben Jahren an trockenem Husten und zunehmender Atemnot litt und aufgrund dieser Symptome und weiterer Untersuchungen vor fünf Jahren eine EAA diagnostiziert bekam. Dabei handelt es sich um eine Lungenerkrankung, bei der das chronische Einatmen von bestimmten Allergieauslösern, in der Regel aus Schimmelpilzen, Vogelfederstaub, Bakterien oder Arzneimitteln, eine Entzündung des Gewebes zwischen den Lungenbläschen verursacht. Allerdings konnten solche Allergenquellen in der Fallstudie zunächst nicht festgestellt werden, so dass der Dudelsackspieler trotz einer immunsuppressiven Behandlung unter zunehmenden Beschwerden litt, bis er für drei Monate ohne Dudelsack nach Australien reiste. Dort verbesserte sich sein Gesundheitszustand deutlich.
Nach Rückkehr in die Heimat spielte er wieder regelmäßig Duckelsack, woraufhin sich auch seine Atembeschwerden wieder einstellten und weiter verschlechterten: Der Patient konnte nur noch maximal zwanzig Meter ohne Pause gehen, seine Lungenfunktion sank rapide ab – die so genannte expiratorische Vitalkapazität (FVC) reduzierte sich von 56% im Jahr 2009 auf 34% im Jahr 2014. Als er ein halbes Jahr später wegen einer akuten Verschlechterung seiner EAA ins Krankenhaus eingeliefert wurde, fiel der Verdacht auch auf den Dudelsack. In Analysen des Mundstückes, der Pfeifen und des Sackes wurden verschiedene, hochallergene Schimmelpilzarten entdeckt, von denen einige bereits als Auslöser einer EAA bekannt sind. Leider erging es dem Patienten trotz Behandlung immer schlechter, so dass er nach sechs Wochen gestorben ist, wobei bei der Obduktion Narbengewebe in der Lunge festgestellt wurde, das die nicht mehr umkehrbaren Atemprobleme herbeigeführt haben muss.
Klassische EAA-Fälle stellten bisher zum Beispiel die Farmerlunge (infolge des häufigen Umlagerns von verschimmeltem Heu) oder die Vogelhalterlunge (infolge der regelmäßigen Säuberung eines Taubenschlags) dar. Neben dem Dudelsackspieler sind weitere EAA-Fälle von Saxophon- und Posaunenspielern bekannt. Deshalb raten wird zu mehr Hygiene geraten. Musiker sollten ihre Instrumente nach jeder Nutzung abtropfen und austrocknen lassen, um die beim Spielen entstandene Feuchtigkeit zu entfernen, und anschließend regelmäßig mit einem Desinfektionsmittel säubern.Quelle