Herausforderungen für die Pflege: Digitale Kompetenzen vermitteln

Experten aus Politik, Pflegepraxis und Wissenschaft diskutierten am 05. Mai 2017 gemeinsam mit rund 100 Fachbesuchern darüber, welchen Einfluss die immer weiter wachsende Digitalisierung auf die Pflegebranche hat. Welche Herausforderungen bringt die Digitalisierung mit sich und welche positiven Effekte können durch sie erzielt werden?Die Experten sind sich einig: Die Digitalisierung ist eine Chance für die Branche. Aspekte wie eLearning und der Einsatz von technischen Hilfsmitteln in der Pflegeorganisation bieten großen Mehrwert. Nicole Egbert von der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen an der Hochschule Osnabrück ist sogar der Meinung, dass IT-Themen in den Lehrplan der Ausbildung integriert werden sollen.

Digitale Geräte können Pflegekräfte entlasten, sondern auch den Patienten das Leben erleichtern. Aktuell werden z.B. sogenannte Wearables also tragbare Computersysteme wie intelligente Kleidungsstücke entwickelt, die in Accessoires, wie einem Gürtel oder Schuh, integriert sind. Sensoren können körperliche Leistungsgrenzen erkennen und Informationen an Ärzte und Pflegende weitergeben.

Auch Technologie-Skeptiker sollen von intelligenten Lösungen profitieren: Pflaster, die man wöchentlich wechselt, sind in der Lage Werte zu messen und die Medikamentendosis anzupassen. Auch die zeitintensive aber wichtige Pflegedokumentation soll weitestgehend automatisiert werden. Sensormatratzen und lernfähige Kommunikationstools, die das Pflegepersonal verständigen, werden derzeit entwickelt. Damit bleibt künftig mehr Zeit für das Wesentliche: den hilfsbedürftigen Menschen. Unstrittig bleibt allerdings, dass Mitarbeiter von der Digitalisierung überzeugt werden müssen. Zudem benötigt die Pflegebranche aktive Unterstützung von Forschung, Bund und den Bildungsträgern.
Quelle

19. Juni 2017