Derzeitige Wetterlage kann sogenanntes „Gewitter-Asthma“ hervorrufen

Vor allem der Sommer begünstigt das Auftreten von Gewitter-Asthma, das zu einer Häufung von Asthmaanfällen und allergischen Reaktionen führen kann. Davor warnen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP).Ein Beispiel für ein Asthma-Gewitter ereignete sich vor gut einem halben Jahr in Melbourne, als am 21. November 2016 ein heftiger Gewittersturm über die australische Metropole hinweg zog. Damals mussten 8.500 Personen wegen starken asthmatischen und allergischen Beschwerden im Krankenhaus behandelt werden, mindestens acht Menschen starben. Rund 40 Prozent der im Krankenhaus behandelten Patienten hatten laut eigener Aussage noch nie zuvor über derartige Beschwerden geklagt. Auslöser waren nach Angaben von Forschern der University of Georgia gewaltige Mengen an Gräserpollen, die durch Starkwinde während des Gewitters aufgewirbelt und mit der Zugrichtung des Unwetters in Richtung Melbourne geblasen wurden. Neben den Pollen trieb der Wind dabei noch weitere Allergene wie Schimmelpilzsporen und Staub heran. Die Pollen wurden vom aufkommenden Regen und durch elektrostatische Entladungen während des Gewitters zerrissen und zerkleinert und setzten so verstärkt Allergene frei. Diese wurden schließlich durch nach unten gerichtete Winde in die Atemluft der Bewohner Melbournes getragen – d.h. mehrerer Millionen Menschen, unter denen sich natürlich auch eine gewisse Zahl an Allergikern befand. Bei entsprechend Sensibilisierten lösten sie dann asthmatische Anfälle aus.

Auch bei Pollenallergikern, die bislang ausschließlich unter Heuschnupfen, aber noch nicht an Asthma leiden, können große Allergenkonzentrationen die Symptome verschlimmern und unter Umständen Atemnot bzw. Asthmaanfälle auslösen. Deshalb sollten nicht nur Asthmatiker, sondern allgemein Pollenallergiker in Acht nehmen. Bei einsetzendem Gewitterregen steigt die Pollenkonzentration in den ersten 20-30 Minuten so stark an, dass Allergiker ihre Atemwege möglichst mit einem Tuch schützen sollten. Am besten ist es jedoch im Haus zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten.

Quelle

5. Juli 2017