Cortison-Angst bei Cortisonsprays ungerechtfertigt
Inhalative Glucocorticoide, also Cortison-Sprays, bilden auch bei Kindern die Basis einer Asthma-Langzeittherapie. „Die Sorge, dass Cortison die Knochendichte verringert und dadurch das Risiko für Knochenbrüche erhöht, ist bei einer inhalativen Anwendung nicht gerechtfertigt, da dies erst bei sehr hohen Dosierungen der Fall ist, für die bei der Basisbehandlung keine Indikation besteht. Kanadische Forscher haben kürzlich anschaulich nachgewiesen, dass Kinder, die regelmäßig inhalatives Cortison anwenden, keine erhöhte Knochenbruchrate aufweisen (siehe JAMA Pediatrics 2018, Band 172/1, Seite: 57-64). Nur bei der Einnahme von Cortisontabletten sind zusätzliche Präventivmaßnahmen zu ergreifen, um die Knochendichte zu erhalten“, betont Prof. Gillissen.
Wenn Asthma nicht optimal behandelt wird, kann es zu Asthmaanfällen kommen, die lebensbedrohlich sein können und oft im Krankenhaus behandelt werden müssen. In England mit den europaweit höchsten Asthmaraten muss z.B. alle zwanzig Minuten ein Kind wegen eines Asthmaanfalls stationär behandelt werden; auch sterben immer noch Kinder an Asthma. „Demgegenüber können Cortisonsprays die Asthmakontrolle verbessern, da sie entzündungshemmend wirken und dadurch die Überempfindlichkeit der asthmatischen Bronchien und deren übersteigerte Abwehrbereitschaft gegenüber Allergieauslösern senken“, erläutert Prof. Gillissen. „Eltern, deren Kinder zur optimalen Asthma-Kontrolle ein Cortisonspray verordnen bekommen, können also ganz beruhigt sein: Inhalative Glucocorticoide verbessern die Asthma-Kontrolle, verringern somit die Wahrscheinlichkeit von Asthma-Anfällen und die Notwendigkeit, Cortisontabletten einzusetzen“, fasst Prof. Gillissen zusammen.
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