Allergischem Asthma auf der Spur

Allergischem Asthma auf der Spur
Allergien entwickeln sich immer mehr zur Volkskrankheit. Neben saisonal bedingtem Heuschnupfen zählt allergisches Asthma – eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege – zu den häufigsten allergischen Erkrankungen in Deutschland. Nach aktuellen Schätzungen leidet jedes zehnte Kind in Deutschland an allergischem Asthma. Es ist Forschern bis heute nicht klar, worin genau die Ursache für diese Überreaktion des Immunsystems besteht.
Nun ist es einer Forschergruppe um Dr. Tobias Polte vom Department Umweltimmunologie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zusammen mit Kollegen von der Universität Leipzig gelungen, ein bestimmtes Protein aufzuspüren, das maßgeblichen Anteil an der Entstehung der Erkrankung haben soll. Das Protein Syndecan-4 kommt in Immunzellen vor, die auf die Aufspürung von Fremdkörpern spezialisiert sind. Diese Zellen setzen nach dem Kontakt mit den Fremdkörpern eine Immunreaktion in Gang, die den Körper für ein späteres Auftreten von Antigenen (z.B. Pollenallergene) sensibilisiert, sodass er frühzeitig entsprechende Abwehrmechanismen einleiten kann.
Die Forscher konnten in einer Tierstudie mit Mäusen zeigen, dass sich die Krankheitssymptome besserten, wenn den Mäusen Antikörper gegen das Protein Syndecan-4 gegeben wurden. Der Zusammenhang zwischen dem Protein und dem Entstehen von allergischem Asthma wird weitergehend untersucht, was zu einem besseren Verständnis der Erkrankungsmechanismen und in der Folge zu wirksameren Therapieansätzen führen soll.
Quelle
30. Oktober 2015