Zunächst wurden 249 Substanzen auf ihre Fähigkeit, eine eiseninduzierte Neurotoxizität zu verhindern, untersucht. Ausgewählt wurden dabei ausschließlich Arzneimittel, die seit Längerem zur Behandlung anderer Erkrankungen zugelassen sind und von denen bekannt war, dass sie eine intakte Blut-Hirn-Schranke überwinden. Diesen ersten Test bestanden 35 Medikamente. Diese 35 Medikamente wurden dann auf weitere Eigenschaften hin analysiert, die bei der Behandlung der Multiplen Sklerose nützlich sein könnten. Aus dieser Reihe ging das Medikament Clomipramin als Sieger hervor, das als Antidepressivum bekannt ist.
Daraufhin wurde Clomipramin an Mäusen getestet. Wie sich zeigte, konnte das Medikament den Verlauf der entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems günstig beeinflussen. Die gewünschte Wirkung wurde allerdings nur erzielt, wenn die Forscher die Therapie sofort beim Auftreten der ersten klinischen Anzeichen der Krankheit begannen. Ob Clomipramin auch beim Menschen mit der primär progredienten Form der Multiplen Sklerose wirkt, steht noch nicht fest. Da Clomipramin jedoch seit Längerem zugelassen ist, steht der Aufnahme von klinischen Studien nichts im Weg.
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