Assistierter Suizid, KI und totgeglaubte Erreger. 34. Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege startet mit diversen Schwerpunktthemen

Assistierter Suizid, KI und totgeglaubte Erreger. 34. Symposium Intensivmedizin + Intensivpflege startet mit diversen Schwerpunktthemen


Neue Therapiemöglichkeiten bei chronischen Schmerzen, Sepsis erkennen und Erreger finden, Ethik am Krankenbett in Zeiten begrenzter Ressourcen, Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Auswirkungen auf den Klinikalltag: Das und mehr sind die Themen der 34. Ausgabe des Symposiums Intensivmedizin + Intensivpflege in der MESSE BREMEN und im Congress Centrum Bremen. Von Mittwoch bis Freitag, 14. bis 16. Februar 2024, stehen beim Fachkongress für Mediziner:innen, Pflegende und Management erneut brandaktuelle Themen auf dem Programm. Rund 390 Referentinnen und Referenten geben in ihren Vorträgen Einblicke in die neuesten Entwicklungen. Neben Vorträgen zu aktuellen Themen gibt es auch interaktive Sitzungen mit TED-Umfragen, Podiumsdiskussionen, praxisnahe Workshops, die BISS-Seminare, das Master Class Symposium und vieles mehr.


Ein immer wichtiger werdendes Thema ist Infektiologie in Zeiten der Globalisierung. Kriege, Umweltkatastrophen, Armut: Laut UNHCR sind aktuell mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht, ein neuer Höchstwert. Daraus könnten weltumfassende Gesundheitsprobleme entstehen: „Neben der Globalisierung können diese Völkerwanderungen zur Verschleppung uns gänzlich unbekannter oder längst totgeglaubter Infektionserreger mit hohen Resistenzraten führen“, sagt Prof. Mariam Klouche, Ärztliche Leiterin und Geschäftsführerin beim LADR Laborzentrum Bremen und Mitglied des Programmkomitees. „In der Hot Topic-Sitzung ‚Die infektiologische Globalisierung: Eine Zeitenwende?‘ wollen wir für diese Gefahr sensibilisieren, über unbekannte Infektionen informieren und vergessene Infektionskrankheiten in Erinnerung rufen.“

Assistierter Suizid: Was ist erlaubt, was ist strafbar?
Auf vielfachen Wunsch hat das Programmkomitee das Thema „assistierter Suizid“ ausgewählt. „Wir werden uns den vielfältigen Fragestellungen zum Thema ‚Selbstbestimmung bis zum Lebensende‘ widmen“, sagt Martina Bauer, Leiterin der Weiterbildungsstätte vom St. Marien Hospital (Lünen) und Mitglied des Programmkomitees. „Dabei geht es auch um die Frage, wer unter welchen Bedingungen entscheiden darf, wenn Betroffene dazu nicht in der Lage sind.“ Dazu werden insbesondere die aktuelle Rechtslage zum assistierten Suizid und zum Vertragsrecht für Ehegatten diskutiert, und zwar mit Pflegefachkräften, Mediziner:innen, Angehörigen, Jurist:innen und Ethiker:innen.

KI und ihre Auswirkungen auf die Intensivmedizin
Ein weiteres Thema des Symposiums ist der digitale Wandel. In mehreren Sitzungen wollen Fachleute erörtern, was dieser für Patient:innen, Medizin und Pflege bedeutet. So befassen sich in der Sitzung „Fluch oder Segen“ Spezialist:innen mit Praxisbeispielen und möglichen Konsequenzen, die sich im Klinikalltag zeigen. In der Sitzung „Digitale Pathologie“ geht es um KI in der Krebsmedizin und in der Runde „Muskel, Mensch oder Maschine“ werden neue Verfahren zur Unterstützung der Beatmung vorgestellt.

Einfach mal Luft holen: Workshop „modernes Atemwegsmanagement“
Ob Anästhesie, Intensiv- oder Notfallmedizin: Atemwegsmanagement ist eine zentrale Kompetenz. Beim ganztägigen Workshop können Teilnehmende vielfältige Techniken kennenlernen und üben. Es besteht die Möglichkeit, 50 Prozent der in der Weiterbildungsordnung geforderten fiberoptischen Intubation am Simulator zu absolvieren und zertifiziert zu bekommen.

Bildungsurlaub und Fortbildungspunkte für Klinikbeschäftigte
Dabei sein lohnt sich in vielfacher Hinsicht: Von der Registrierung beruflich Pflegender (RbP) werden sechs Punkte pro Tag, zehn Punkte für zwei Tage und zwölf Punkte für drei Tage vergeben. Die Ärztekammer Bremen vergibt 18 CME-Punkte (sechs Punkte pro Tag) zur Anrechnung auf das Fortbildungszertifikat. Gute Nachrichten für alle, für die Bildungsurlaub Voraussetzung zur Teilnahme am Symposium in Bremen ist: „Viele Bundesländer haben das Symposium als Bildungsurlaub bereits anerkannt“, sagt Claudia Burgess, Projektleiterin des Symposiums von CONGRESS BREMEN. Welche das sind, erfahren Interessierte auf der Webseite unter dem Stichwort Bildungsurlaub.

Die Tickets, das aktuelle Programm sowie weitere Informationen sind ebenfalls auf der Webseite sowie ab Mitte Januar 2024 in der neuen Kongress-App verfügbar. Gute Nachrichten für alle, die es nicht nach Bremen schaffen: Nach dem Erfolg von 2023 wird auch 2024 an allen drei Veranstaltungstagen ein ausgewählter Teil des gesamten Programms live gestreamt. Das Online-Ticket gibt es ebenfalls auf der Webseite zu kaufen.

Wer bis Februar mit spannenden Themen aus der Intensiv- und Notfallmedizin sowie Intensivpflege auf dem Laufenden bleiben möchte, kann den Podcast „Bremer Wortbote“ hören oder auf LinkedIn gehen. „Dort wollen wir Interessierten unsere Arbeit beim Symposium näherbringen, Einblicke in die neuesten Entwicklungen der Intensivmedizin und Intensivpflege gewähren und mit Gleichgesinnten vernetzen“, sagt Projektleiterin Burgess. „Über LinkedIn bieten wir gemeinsam mit unseren Referierenden allen Interessierten im gesamten Jahr einen Blick hinter die Kulissen.“

Quelle Text und Abbildungen: M3B GmbH, Fotos Jan Rathke

12. Januar 2024