Atemmasken als Risiko für Herzpatienten

Atemmasken als Risiko für Herzpatienten
Menschen mit einer akuten Herzschwäche leiden häufig zusätzlich unter Atemstillstand während der Schlafphase. Etwa jeder zweite Herzpatient weist eine sogenannte dominant-zentrale Schlafapnoe (ZSA) auf. Um die kontinuierliche Sauerstoffversorgung in der Nacht zu gewährleisten, sollen Atemmasken den Vorgang unterstützen.
Ein internationales Forscherteam von Schlafmedizinern, Pneumologen und Kardiologen um Prof. Helmut Teschler von der Ruhrlandklinik (Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen und Fachkrankenhaus für alle Erkrankungen der Atmungsorgane) ging in einer großangelegten Studie der Frage nach, ob sich die adaptive Servoventilation (ASV) – die Standardtherapie mit einer Atemmaske – für Patienten mit einer Herzschwäche eignet und das Leben der Betroffenen verlängert werden kann. Insgesamt wurden 1.325 Patienten untersucht, die alle sowohl eine akute Herzschwäche als auch eine Schlafapnoe aufwiesen und die aus unterschiedlichen europäischen Ländern sowie Australien stammten. Verglichen wurden Herzpatienten mit und ohne Beatmungshilfe.
Die Ergebnisse der weltweit größten Studie dieser Art sind allerdings beunruhigend. Patienten, die per ASV während des Schlafs unterstützt wurden, wiesen im Vergleich zu den Patienten ohne Maske eine erhöhte Sterblichkeit auf. Eine Therapie mit ASV bei den untersuchten Patientengruppen wird daher nicht empfohlen. Die Forscher erhoffen sich von der fortlaufenden Datenauswertung der Studie ein klareres Bild und weitere Erkenntnisse.
15. September 2015