Atemübungen im Krankenhaus schützen ältere Patienten vor Lungenentzündungen

Ab einem Alter von 60 Jahren gehört die Lungenentzündung zu den häufigsten Komplikationen bei Krankenhauspatienten. Lungenentzündungen können tödlich enden, wenn sie zu spät erkannt werden. Faktoren, die eine Lungenentzündung begünstigen sind u.a.: Hohes Alter, Mangelernährung und Bettlägerigkeit.Im Liegen atmen die Betroffenen flacher als in aufrechter Position. Zudem haben sie Schwierigkeiten beim Abhusten, sodass sich Schleim in den Bronchien ansammelt. Auch wenn Senioren sich beim Essen oder Trinken verschlucken, können Fremdkörper in die Lunge gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Da bei Senioren eine Lungenentzündung häufig ohne die typischen Anzeichen wie Fieber, Husten oder eitrigem Auswurf verläuft, ist sie nur schwer von einer harmloseren Bronchitis zu unterscheiden. Deshalb ist es umso wichtiger, sich ab dem 60. Lebensjahr gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Um das Risiko einer Lungenentzündung während eines Krankenhausaufenthalts zu verringern empfehlen die Experten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) folgendes:

·    Nach der Operation sollte der Patient möglichst schnell wieder in Bewegung kommen. Angehörige können beim Umlagern, Aufsetzen oder Aufstehen helfen, sofern der Patient dazu in der Lage ist.

·    Im Alter leiden viele Menschen auch an Schluckstörungen. Patienten sollten beim Essen und Trinken aufrecht sitzen, damit ihnen das Schlucken leichter fällt.

·    Gründliche Mundhygiene verhindert, dass sich Bakterien im Hals- und Rachenbereich ansammeln.

·    Die Fenster des Krankenzimmers sollten regelmäßig zum Lüften geöffnet werden.

·    Regelmäßige Atemübungen helfen, die Atemmuskulatur wieder aufzubauen und die Lunge zu belüften. Die regelmäßige Anwendung von Atemtherapiegeräten öffnet die Bronchien und lockert den zähen Schleim. Alternativ kann der Patient einen Luftballon aufpusten oder Wattebäuschchen durch einen Strohhalm blasen.

Quelle

7. November 2017