Bakterielle Infektionen bei Mukoviszidose besser behandelbar

Bakterielle Infektionen bei Mukoviszidose besser behandelbar
Hartnäckige Infektionen sind ein häufiges Problem bei Patienten mit Mukoviszidose (Cystischer Fibrose). Die Bakterienart Pseudomonas aeruginosa ist meistens die Ursache, da diese bakteriellen Erreger einen wirksamen Schutz gegen Antibiotika entwickelt haben. Sie bilden in der Lunge eine Schleimschicht (auch Biofilm genannt), durch die der Wirkstoff nicht voll zur Entfaltung kommt.
Ein Wissenschaftlerteam um Dr. Vinay Pawar am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig entdeckte nun jedoch eine wirksame Kombination von Antibiotika durch ein neues Modellsystem in Mäusen, das laut der Forscher der Situation im Menschen sehr nahe kommt. Zunächst testeten die Forscher drei bekannte Mittel einzeln auf ihre Wirksamkeit gegen die Bakterien mit Biofilm: Tobramycin, Ciprofloxacin und Colistin. Die Untersuchung ergab, dass keines dieser Mittel unter normaler Dosierung einen nennenswerten Effekt hatte. Erst bei Verwendung einer jeweils sehr hohen Dosis, die starke Nebenwirkungen bedeuten würde, konnte eine Wirkung erzielt werden.
In weiteren Tests mit Kombinationen der genannten Mittel stießen die Forscher dann aber auf eine sehr vielversprechende Mischung. Als sie Tobramycin und Colistin zusammen einsetzten, konnten die Pseudomonas-Bakterien sehr effektiv bekämpft werden, da sich die beiden Wirkstoffe gut ergänzten und die Bakterienherde sowohl von außen als auch von innen angriffen.
Die Forscher werden mithilfe ihres neuen Modells in Zukunft neuartige Substanzen und auch gemischte Bakterienpopulationen untersuchen, um effektive Maßnahmen gegen hartnäckige Erreger zu entwickeln.
Quelle
13. Oktober 2015