Forscher fanden heraus, dass bereits geringfügige Abnahmen der Leistungsgeschwindigkeit der Reizleitung in Nervenfasern zu einer Verschlechterung der Symptomatik bei MS-Kranken führen kann. Bei neurologischen Störungen wie MS tritt häufig eine Beeinträchtigung der nervösen Reizleitungen auf, weswegen man häufig die Leistungsgeschwindigkeit für eine Diagnostik von MS misst. Seit neusten nutzt man diese Messung auch für die Prognose des MS-Verlaufes.
Bei weiteren Untersuchungen ließ sich feststellen, dass Varianten des Inositol-Polyphosphat-4-Phosphatase (Inpp4b)-Gens die Geschwindigkeit der nervösen Reizleitung beeinflussen. Enzyme dieser Gruppe sind an wichtigen Funktionen wie Wachstum, Teilung, Lebensdauer oder Kommunikation innerhalb der Zelle beteiligt.
Dies Zeigt, dass schon eine Kleine Veränderung der Reizgeschwindigkeit, die normal keinerlei Symptome hervorrufen würde bei MS-Erkrankten Verschlimmerungen verursachen können. Allerdings bleibt weiterhin unklar, welcher neurobiologische Mechanismus der Inn4b-assoziierten Beeinträchtigung der Reizleitung zugrunde liegt.
4. November 2014