Das Herz kann aber auch durch die COPD selbst in Mitleidenschaft gezogen werden, indem es durch Veränderungen an den Lungengefäßen und Sauerstoffmangel zu einer Erhöhung des Blutdrucks in den Lungengefäßen kommt und damit einer Rechtsherzbelastung, einem sog. Cor pulmonale und nachfolgend Beinödemen. Weiterhin gibt es Hinweise, dass bei COPD-Patienten das Risiko für Schlaganfälle erhöht ist.
Die durch die chronische Luftnot bedingte Abnahme der körperlichen Aktivität kann zu Muskelschwäche und Osteoporose führen. Letztere ist mit einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen verbunden. Eine Höhenminderung aufgrund von Brüchen speziell im Bereich der Brustwirbelsäule verändert die Form des Brustkorbs und verschlechtert damit den Wirkungsgrad der Atemmuskulatur sowohl des Zwerchfells als auch der Atemhilfsmuskulatur. Hierdurch kann sich die Luftnot und entsprechend auch die Lungenfunktion verschlechtern.
Ein Teil der COPD-Patienten leidet allerdings nicht unter Übergewicht, sondern entwickelt eine fortschreitende Gewichtsabnahme, mitunter sogar sehr schnell (Kachexie), aufgrund von mangelndem Appetit oder einer mangelnden Verwertung der Nahrung. Hiermit verbunden ist oft ein fortschreitender Muskelabbau. Derartige Verläufe werden häufiger bei Patienten gesehen, die dem sog. „Pink-Puffer-Typ“ zuzuordnen sind und ein vorherrschendes und schweres Lungenemphysem haben.
Zusammenfassend wird aus der Vielzahl der genannten Begleiterkrankungen sichtbar, dass die COPD eine Systemerkrankung ist und nicht nur die Lunge betrifft. Die Behandlung muss deshalb über reine Maßnahmen wie die Anwendung von Inhalations-Sprays hinausgehen.
Passend zu diesem Thema hat der COPD Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland einen Patientenratgeber mit dem Titel: COPD und mögliche Begleiterkrankungen herausgegeben, den Sie in den Ausstellungszelten an den Ständen 1 und 30 kostenlos erhalten.