Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei bestimmten Subtypen einer COPD Veränderungen der Bakteriengemeinschaften in der Lunge auftreten, die die Ansiedlung potentiell krankheitserregender Bakterien begünstigen können. Im Sinne einer personalisierten Therapie ist es daher sinnvoll, auch das Mikrobiom im Blick zu haben.
Quelle
Husten, Atembeschwerden und starke Schleimproduktion der Lunge sind typische Symptome einer COPD. Allerdings gibt es verschiedene Subtypen, die lediglich durch quantitative Computertomographie (qCT) diagnostiziert werden können. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München haben untersucht, ob die Krankheit nicht nur Änderungen am Organ hervorrufen, sondern auch am Mikrobiom, also die Bakterien, die im und auf dem Organ leben beeinflussen.Dazu untersuchten die Wissenschaftler Proben von neun gesunden und 16 erkrankten Probandinnen und Probanden. Diese hatten an der Europaweiten EvA (Emphysema versus Airway Disease) Studie zu Lungenerkrankungen teilgenommen. Zum einen analysierten die Forscher die Lungen mittels qCT und ordneten die Patienten gegebenenfalls den COPD-Subtypen zu. Zum anderen nutzten sie Abstriche der Lungen, um anhand bestimmter Markergene die Zusammensetzung des Lungenmikrobioms zu bestimmen. Dabei stellten sie fest, dass sich das Lungenmikrobiom von Erkrankten mit strukturellen Veränderungen der Lunge signifikante Veränderungen aufweist und das unabhängig von der Schwere der Erkrankung. Der Studie zufolge treten in strukturell veränderten Lungen besonders oft Streptokokken auf. Zu dieser Gattung gehören viele pathogene Vertreter, die auch häufig bei Exazerbationen nachgewiesen werden. In der Lunge von Gesunden dagegen fanden sich vermehrt Bakterien der Gattung Prevotella, denen auch eine Reihe von probiotischen Eigenschaften zugeschrieben werden.
18. Juli 2017