Das Vermeiden von akuten Atemnotanfällen ist bei COPD lebenswichtig

Die Verschlechterung einer COPD, auch Exazerbation genannt, ist ähnlich gefährlich wie ein akuter Herzinfarkt und muss meistens im Krankenhaus behandelt werden. Wenn man aber die Entzündungsprozesse bei COPD, auch in den kleinen Atemwegen, unter Kontrolle bekommt, lässt sich die Häufigkeit und Schwere solcher Exazerbationen verringern. Darauf weist der Verband Pneumologischer Kliniken (VPK) hin.Mehr als die Hälfte der akuten Verschlechterungen einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung sind infektionsbedingt, durch virale oder bakterielle Atemwegserreger. Weitere Auslöser sind z. B. Verschlechterungen von Begleiterkrankungen und Luftverschmutzung. Solche Exazerbationen bedeuten eine Verschlimmerung der COPD-Beschwerden insbesondere der Atemnot und können für die Betroffenen nicht nur mit einem weiteren, unwiederbringlichen Verlust ihrer Lungenfunktion und mit einer schlechteren Lebensqualität verbunden sein, sondern auch das Leben bedrohen. Jede Exazerbation verschlechtert den gesamten Gesundheitszustand des Patienten und erhöht die Sterblichkeit.

Die Häufigkeit und Schwere solcher Exazerbationen lässt sich verringern, wenn man die Entzündungsprozesse bei COPD unter Kontrolle bekommt. Dazu sind neben bronchienerweiternden auch entzündungshemmende Medikamente (inhalierbares Cortison bzw. Kortikosteroid = ICS) erforderlich, die in den gesamten Bronchialbaum eindringen sollten. Von ICS profitieren vor allem COPD-Patienten vom Bronchitistyp, mit überwiegenden Beschwerden einer chronisch-obstruktiven Bronchitis, die häufige Verschlechterungen haben, d.h. mehr als zwei Exazerbationen pro Jahr erleiden, und eine erhöhte Anzahl bestimmter Entzündungszellen im Blut aufweisen. Eine weitere Untergruppe, die nicht von ICS profitiert, bilden Patienten, die besonders häufig, d. h. vier bis fünf Mal pro Jahr exazerbieren. Ihre Atemwege sind meist stark mit infektiösen Keimen unterschiedlicher Bakterienstämme besiedelt. Hier können ICS nicht wirken und unter Umständen sogar von Nachteil sein. In diesen Fällen muss zunächst die Infektion behandelt werden.

Quelle

19. September 2016