Die Atemnot bändigen

Atemnot ist neben Husten eines der häufigsten Symptome in der Lungenheilkunde. Allerdings ist die Ursache von Luftnot nicht immer eine Erkrankung der Lunge, sondern kann z.B. auch vom Herzen ausgehen. So tritt Luftnot bei 60 bis 95 Prozent der Patienten mit Herzschwäche auf. Zudem haben 70 Prozent der Tumorpatienten unter Atemnot zu leiden sowie 100 Prozent der Patienten mit amyotropher Lateralsklerose, einer fortschreitenden Erkrankung des motorischen Nervensystems. Selbst wenn die Ursache der zugrunde liegenden Krankheiten erfolgreich behandelt wird, können Atemnotbeschwerden weiter bestehen bleiben.
Akute Atemnot ist oft mit sehr unangenehmen Gefühlen bis hin zu Erstickungsangst verbunden. Betroffene entwickeln deshalb häufig ein Schonverhalten, in dessen Folge ihre körperliche Fitness und Belastbarkeit immer weiter zurück geht. Dies führt zu noch mehr Atemnot. Dieser Teufelskreis lässt sich durch regelmäßiges Bewegungstraining, wie zum Beispiel Lungensport durchbrechen. Chronisch Lungenkranke sollten außerdem wissen, dass ihre Atemnotanfälle oft auch von äußeren Einflüssen hervorgerufen werden wie z.B. Grippeerreger, Pollenflug, schwere Mahlzeiten.
Nicht-pharmakologische Maßnahmen sind die Verwendung von Hilfsmitteln wie Gehhilfen und Rollatoren. Diese unterstützen die an Brustkorb und Schultergürtel ansetzende Atemhilfsmuskulatur und verhelfen den Patienten somit trotz ihrer Atemnot zu mehr Mobilität. Für Patienten mit dauerhaft erniedrigtem Sauerstoffgehalt des Blutes kommt auch eine Langzeit-Sauerstofftherapie in Betracht, bei der möglichst über 16 und mehr Stunden pro Tag Sauerstoff über eine Nasensonde oder Nasenbrille zugeführt wird. Die gebräuchlichsten Medikamente zur Linderung von Luftnot sind Morphine, die aber geringer als zur Schmerztherapie dosiert und in Form von Tabletten, Tropfen oder Pflastern verabreicht werden.Quelle

24. Mai 2016