Die Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung und Intensivversorgung (DIGAB) traf sich erstmals zu ihrer Jahrestagung in Rostock

Die Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung und Intensivversorgung (DIGAB) traf sich erstmals zu ihrer Jahrestagung in Rostock


Unter dem Motto „Außerklinische Beatmung in Bewegung“ fand vom 22. bis 23. Mai 2025 in der Stadthalle Rostock der 31. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung und Intensivversorgung (DIGAB) e. V. statt. Das Kongresspräsidium, dem Claudia Lohse-Jarchow, Prof. Dr. Ralf Ewert und Dr. Christian Warnke angehörten, waren hocherfreut über die rege Teilnahme und den engagierten Austausch mit den Referierenden im Rahmen von wissenschaftlichen Sitzungen, Diskussionsforen, Workshops, Gesprächskreisen, einem Wissenschaftsforum und einer Ideenwerkstatt, im Open Stage und inmitten der Fachausstellung.

„Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, können wir nur bewältigen, wenn wir interdisziplinär, professionsübergreifend und gemeinsam auftreten“, so Christoph Jaschke, Präsident der DIGAB e.V., in seiner Begrüßungsrede, „wenn wir unsere Stimmen bündeln und uns solidarisch für eine menschenwürdige und qualitätsgesicherte außerklinische Versorgung einsetzen. Hierfür ist die DIGAB der richtige Ort – ein Ort des Austauschs, der Debatte, der Gestaltung.“

Der DIGAB-Jahreskongress bot tatsächlich die einzigartige Möglichkeit, Menschen, die aus den verschiedensten Perspektiven mit außerklinischer Beatmung befasst sind, zusammenzubringen und in einen fruchtbaren Austausch zu treten. Besonders erfreulich war es, dass sich auch viele Menschen mit außerklinischer Beatmung und Intensivversorgung auf den Weg in den hohen Norden gemacht hatten. Sie standen im Mittelpunkt der Jahrestagung, prominent und beeindruckend vertreten durch Kongresspräsidentin Claudia Lohse-Jarchow, die als Seelsorgerin und Künstlerin tätig ist. Sie setzte besondere Akzente, gemeinsam mit ihren Co-Präsidenten aus der Ärzteschaft.

Abb.: Das Kongresspräsidium (v.l.n.re.) Dr. Christian Warnke, Chefarzt der Pneumologie im Helios – Klinikum Stralsund, Claudia Lohse-Jarchow, Seelsorgerin und Künstlerin, Ansprechpartnerin der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM) in Mecklenburg-Vorpommern, hinter ihr Prof. Dr. Ralf Ewert, Leiter des Bereichs Pneumologie/Infektiologie an der Klinik für Innere Medizin B an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald, Foto: Intercongress / H.-G. Unrau

Das Themenspektrum war breit gefächert, denn die Sessions dauerten jeweils eine Stunde. Dies machte das Programm so abwechslungsreich, an dessen Gestaltung sich die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) und die Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) beteiligten. In allen Formaten ging es um Inklusion von Menschen mit Beatmung, ihre Mobilität, um die Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), den Schlaf, um Chancen durch Künstliche Intelligenz, individuelle Hilfsmittelversorgung und sozialrechtliche Fragestellungen.

In der begleitenden Fachausstellung zeigten außerdem Unternehmen, insbesondere der Medizintechnik, Produkte und Innovationen. Am ersten Kongresstag ging es im Rahmen einer Diskussionsrunde um „Die außerklinische Intensivversorgung im politischen Spannungsfeld“. Daran nahmen Jessica Mendle, Vorsitzende des Vereins für Intensivpflege in Mecklenburg-Vorpommern e.V., Kongresspräsident Prof. Dr. Ralf Ewert, Rechtsanwältin Franziska Dunker, LL.M. und als Moderator Christoph Jaschke teil. Da die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Simone Borchardt, MdB, noch in Berlin sein musste, hatte sie ihre einleitende Keynote als Videoaufzeichnung übermittelt. Diese kann unter dem Link https://www.youtube.com/watch?v=SWbnVYifHvw angesehen werden.

Am Abend des ersten Kongresstages lud die DIGAB e.V. zu einem Gesellschaftsabend in der Rostocker Stadthalle ein. Nachdem zwei Rollstuhltänzerinnen für Gänsehautmomente gesorgt hatten, wurden an diesem Abend auch die Preisträger*innen des Wissenschaftsforums 2025 für ihre eingereichten Abstracts geehrt. Ausgezeichnet wurden:

  1. Preis: Nataliia Brehmer (Berlin): „Defizite in der Heil- und Hilfsmittelversorgung tracheotomierter Patient:innen: Interviews mit Betroffenen und Leistungserbringenden“
  2. Preis: Sarah Steinbrecher (Berlin): „T-CABS: Telemedizinische Versorgung in der außerklinischen Beatmung“
  3. Preis: PD Dr. Phillipp Gonser (Hann. Münden): „Positive Kosten- und Versorgungseffekte durch gerätegestützte Telemedizin in der Außerklinischen Intensivpflege“

Anschließend wurde bei Live-Musik noch bis in die Nacht hinein das Tanzbein geschwungen.
Die 32. Jahrestagung der DIGAB wird vom 2. und 3. Juni 2026 in Erfurt stattfinden.
Mehr unter www.digab.de

Titelbild: Der DIGAB-Vorstand (v.l.n.re.) Dr. Martin Groß, Präsident-elect, Johannes Koch, Beauftragter für die Menschen mit außerklinischer Beatmung und Intensivversorgung, Kay Wilke-Schultz, Schatzmeister, Christoph Jaschke, Präsident der DIGAB e.V., Foto: Intercongress / H.-G. Unrau

Quelle Text und Abbildungen: Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung und Intensivversorgung (DIGAB e.V.)

11. Juni 2025