Viele Besucher des 11. Symposium-Lunge sind bereits früh angereist, schon vor der Eröffnung ist der erste Parkplatz gefüllt, die Gäste warten auf Einlass. Dies spiegelt ein wenig den Wissensdurst wieder, der bei COPD-Betroffenen und ihren Angehörigen vorhanden ist. Wissensdurst nach fundierten und verständlich formulierten Informationen, aus erster Hand, von renommierten Lungenspezialisten dieser so komplexen Lungenerkrankung, nach Austausch mit anderen und nach konkreter Unterstützung, wie sie auf der größten Industrieausstellung dieser Art für Patienten angeboten wird.
In seinem Vortrag zu den medikamentösen Möglichkeiten heute und in der Zukunft zur Behandlung der COPD und des Lungenemphysems bzw. der Lungenüberblähung bezeichnet Professor Dr. Gernot G. U. Rohde vom Universitätsklinikum in Frankfurt die Veränderungen, die sich aufgrund der COPD am Lungengewebe entwickeln eindrücklich als „Beschleuniger des Alterns der Lunge“. Eine Beschleunigung, die jedoch durch medikamentöse, aber mehr noch durch nicht-medikamentöse Maßnahmen verlangsamt werden kann.
Auch Professor Dr. Klaus F. Rabe, amtierender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) nutzt die Möglichkeit von Vergleichen in seinem Vortrag zur sogenannten Exazerbation, einem Ereignis der akuten Verschlechterung. „Eine akute Verschlechterung ist wie die Liebe: Wenn sie da ist, weiß jeder das sie es ist, genau beschreiben kann man sie jedoch immer nur unzureichend.“
In den letzten Jahrzehnten habe sich das wissenschaftliche Verständnis um die Lungenerkrankung deutlich erweitert, so Professor Rabe. So wisse man heute beispielsweise um die enorme Bedeutung einer gesund herangereiften Lunge, die sich etwa bis zum 21. Lebensjahr entwickelt. Eine schlechte Lungenfunktion hingegen erhöhe die Wahrscheinlichkeit von Infekten und sei wie ein Treiber für Exazerbationen.
Mit körperlicher Bewegung gegen das Voranschreiten der Erkrankung ankämpfen, ist ein immer wiederkehrendes Thema bei fast allen Vorträgen und in vielen Gesprächen. Auch Professor Rabe formuliert: „Während der Rehabilitationsphase nach einer Exazerbation zählt jeder Schritt.“
Im Foyer treffe ich Margot Weise aus Hemer wieder, die im vergangenen Jahr zum ersten Mal nach Hattingen gekommen ist, vom Symposium Lunge begeistert war und viele Informationen mitnehmen konnte. In ihrer Nähe gab es damals keine Selbsthilfegruppe. Gestärkt durch die Kontakte, hat Margot Weise inzwischen selbst eine Gruppe gegründet und ist zudem dabei, gemeinsam mit einer Atemphysiotherapeutin eine Lungensportgruppe aufzubauen. „Mein Leben und auch meine Erkrankung haben sich mit den Aktivitäten positiv entwickelt. Auch kann ich inzwischen mit meiner Familie leichter über die Erkrankung sprechen und erfahre viel Unterstützung.“
Eine Zusammenfassung aller Vorträge finden Sie in den nächsten Tagen auf den Internetseiten des Veranstalters COPD – Deutschland e.V. www.copd-deutschland.de und des Mitveranstalters Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland www.lungenemphysen-copd.de.
Quelle Pressemitteilung: COPD-Deutschland e.V. und Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland https://www.lungenemphysem-copd.de/pages/public/symposium-lunge/symposium-2018/offizielle-nachbetrachtung/langversion/index.php