Die Lunge wird tagtäglich durch schädliche Umwelteinflüsse belastet. Mikroskopisch kleine toxische Partikel, Infektionserreger oder auch chronische Entzündungen stellen die Lunge vor schwierige Aufgaben. Um dauerhaften Schädigungen vorzubeugen, ist die Zellregeneration der Lunge entscheidend. Forscher am Helmholtz Zentrum München untersuchten, wie sich die Gewebszusammensetzung der Lunge während des Regenerationsprozesses dynamisch verändert.
Dank neuer Methoden der Massenspektroskopie konnten die Forscher detailliert beobachten, wie sich das Lungengewebe in den verschiedenen Stadien der Regeneration verändert. Es zeigte sich, dass die Lunge nach einer Verletzung die geschädigten Zellen in ihrer Oberfläche durch Stammzellen ersetzt. Dabei werden die Stammzellen durch eine komplexe Mischung aus Botenstoffen und Proteinen der Extrazellulären Matrix (EZM) aktiviert.
Im Zuge dieser Untersuchung wurde erstmals das gesamte Lungenproteom (Gesamtheit aller Proteine der Lunge) von mehr als 8.000 Proteinen genau ermittelt und ausgewertet. Diese Ergebnisse sollen als Grundlage für neue Forschungsfragen zur Aktivierung von Stammzellen in der Lunge dienen und neue Forschungsansätze zur Entstehung der Lungenfibrose und anderer chronischer Lungenerkrankungen ermöglichen. Ziel ist die Entwicklung neuer Therapieansätze für diese Krankheiten.
1. September 2015