Ein Hauch Freiheit für invasiv künstlich Beatmete

Ein Hauch Freiheit für invasiv künstlich Beatmete
GeWINO evaluiert Modellprojekt Praxis für außerklinische BeatmungDas Gesundheitswissenschaftliche Institut Nordost der AOK Nordost begleitet und evaluiert seit 2014 ein am AOK eigenen Centrum für Gesundheit (CfG) durchgeführtes Modelprojekt zur häuslichen Betreuung von Beatmungs-patienten. Wissenschaftliche Auswertungen haben bewiesen, dass künstlich beatmete Patienten, die optimal und interdisziplinär betreut werden, seltener ins Krankenhaus müssen. Zudem verringere sich die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer bei diesen Patienten im Vergleich zu denen, die nicht in das Programm eingeschlossen sind.

Das Modellprojekt der AOK Nordost ist von der Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden. Das innovative Konzept soll langfristig nicht nur in Berlin, sondern auch in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern etabliert werden. Nach Expertenschätzung sind in Deutschland 10.000 bis 25.000 Menschen auf invasive künstliche Beatmung angewiesen. Die Anzahl künstlich Beatmeter steigt und die AOK Nordost verzeichnete in den letzten vier Jahren einen durchschnittlichen Zuwachs dieser Patientengruppe in der ambulanten Versorgung von rund 7,6 Prozent.

Viele künstlich beatmete Patienten möchten in den eigenen vier Wänden und nicht im Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung betreut werden. In dem Modellprojekt der AOK werden neue Versorgungskonzepte erprobt. Dabei wird viel Wert auf die enge Zusammenarbeit mit Hausärzten, Logopäden, Physiotherapeuten, Pflegediensten und Hilfsmittellieferanten gelegt. Eine optimaleBetreuung von künstlich Beatmeten können nicht spezialisierte Teams oder Hausärzte kaum gewährleisten. Um die Versorgung der Betroffenen zu verbessern, hat die AOK Nordost im Januar 2014 im Centrum für Gesundheit die Praxis für außerklinische Beatmung eingerichtet. Hier arbeiten Pneumologen, Case-Manager, Atmungstherapeuten und beatmungserfahrene Krankenpfleger eng zusammen und haben schon mehr als 250 Patienten versorgt.

19. September 2016