Ein neuer Blick in die Lunge

Nicht alle Körperregionen sind mit der klassischen Röntgen-Technologie so gut darstellbar wie Knochen, sehr feine Strukturen und auch Strukturen mit sehr ähnlicher Röntgendichte sind schwierig bis kaum darstellbar. Die neu Phasenkontrast-Bildgebung könnte da eine gute Alternative sein. Sie arbeitet zwar auch mit Röntgenstrahlen, allerdings liegt eine andere Methode der Bilderzeugung zugrunde. Bisher wurde diese neue Röntgen-Technologie lediglich für Forschungszwecke eingesetzt- das soll sich jetzt ändern. Nach vielen Jahren und unzähligen Untersuchungen mit diversen Krankheitsbildern werden jetzt in Kooperation mit Professor Dr. Ernst Rummeny von der TU München und o. Univ.-Prof. Dr. Werner Jaschke (Innsbruck; einer der Kongresspräsidenten des 98. Deutschen Röntgenkongresses / 8. Gemeinsamen Kongresses) erste Schritte unternommen, die neue Methode bei Menschen zu etablieren. Erste Einsätze könnte Phasenkontrast-Bildgebung in der Darstellung der Lunge bei Patienten mit unterschiedlichen Lungenerkrankungen erhalten. Selbst pathologische Veränderungen in den kleinen Lungenbläschen, eine Terra Incognita für die traditionelle Röntgen-Technologie, lassen sich damit darstellen.Praktisch könnte die Phasenkontrast-Bildgebung wie folgt aussehen: Die Grundidee ist, die neue Technologie als einen zusätzlichen Filter anzubieten, der auf normale CT-Geräte aufgesetzt werden kann. Es müsste also kein zusätzliches Gerät angeschafft werden. Die Herausforderung besteht jedoch in der Herstellung dieser Filter. Es sind nämlich sehr dünne Filter und sehr feinporige Gitterstrukturen nötig, um die Welleneffekte zu erreichen. An einer Problemlösung arbeiten schon einige große Medizingerätehersteller.

Quelle

29. Mai 2017