Elektrodengurt misst Lungenfunktion

Elektrodengurt misst Lungenfunktion
Obwohl künstliche Beatmung in der Intensivmedizin oft unverzichtbar ist, kann sie zu einer weiteren Lungenschädigung führen. Daher muss man die Beatmung optimal anpassen, insbesondere bei Patienten mit akutem Lungenversagen. Bald soll es möglich sein mit Hilfe eines Elektrodengurtes, die mechanische Beatmung individuell auf jeden Patienten zuzuschneiden. Dieser leitet Bioimpedanzdaten ab, kombiniert sie mit Computertomographie-Bildern und stellt innovative Parameter regionaler Lungenfunktion in Aussicht.
Normalerweise werden Lungentomographien durchgeführt, um zu sehen, welche Areale der Lunge funktionieren und welche nicht. Allerdings werden diese immer nur im Abstand von einigen Tagen durchgeführt, jedoch wäre es optimal die Daten mit einer zeitlichen Auflösung im Sekunden-Bereich vorliegen zu haben.
Die Lungenfunktion mit Hilfe von Elektroden zu überwachen ist eine ganz andere Form. Diese Messen den Wechelstromwiderstand des Körpers. Je nachdem, ob ein Lungenareal grade mit Luft gefüllt ist oder nicht, ändert sich dieser Wiederstand. Diese Methode ermöglicht etwa jede Sekunde eine Reihe an Messungen, allerdings fehlt hier die räumliche Auflösung.
Man versucht nun die Vorteile beider Technologien miteinander zu verbinden. Bisher konnte beim Auswerten von Elektroden-Daten weder die genaue Form des Brustkorbs, noch die individuelle Lage der Organe berücksichtigt werden. Diese Daten sollen nun aus einem anfangs erstellten Computertomographie-Bild ausgelesen werden, um dann die Messdaten der Elektroden genauer interpretieren zu können. Dies soll ermöglichen, dass sowohl zeitlich als auch räumlich eine hohe funktionelle Auflösung zur Überwachung der Lungenfunktion erreicht werden kann.
30. Juni 2015