Zwischen Oktober 2015 bis Juni 2016 mussten im medizinischen Zentrum der University of Washington 15 Patienten behandelt werden, weil die Lithium-Batterie ihrer E-Zigarette explodiert war.
Im Fachmagazin „The New England Journal of Medicine“ wurde bereits darüber berichtet, allerdings nahmen Experten an, dass es sich um sehr seltene Ausnahmefälle handele. Doch auch in anderen Medien wurden schon darüber berichtet und aus der medizinischen Literatur sind ebenfalls Fallbeispiele bekannt. Bei den Verletzungen handelte es sich meist um Brandverletzungen, aber auch Verätzungen durch Chemikalien, die bei der Explosion der Batterie freigesetzt wurden. Betroffene Körperregionen waren häufig Oberschenkel und Leistengegend sowie das Gesicht und die Hände.Da nun vermutet wird, dass es bisher mehr Verletzungen durch E-Zigaretten entstanden sind, als dokumentiert und öffentlich geworden sind, warnen Mediziner. In den ersten sechs Monaten diesen Jahres hätten die Ärzte des North Carolina Jaycee Burn Center der UNC Hospitals allein zehn Patienten mit schweren Verbrennungen und Gesichts-Frakturen behandelt, die durch eine Explosion von E-Zigaretten verursacht worden waren. Weltweit könnte es tausende ähnlicher Fälle geben. Deshalb sprechen sich die Ärzte beider Artikel nachdrücklich dafür aus, die Herstellung von E-Zigaretten stärker zu regulieren und vor allem zu kontrollieren. Zudem sollten Unfälle, die durch E-Zigaretten verursacht wurden, besser dokumentiert werden.
Auch von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen bekommt die E-Zigaretten Industrie derzeit starken Gegenwind. Die E-Zigarette taugt aus Expertensicht nur sehr bedingt als „Helfer“ zur Verringerung oder gar zur Aufgabe des Tabakkonsums. Ein vollständiger Umstieg auf E-Zigaretten könne die Schäden durch Rauchen zwar mindern, jedoch sei er nur eingeschränkt zu empfehlen. E-Zigaretten seien nicht harmlos und sollte nicht unterschätz werden, sagen Experten.