Fast alle alternativen Therapien wirken nicht bei MS

Fast alle alternativen Therapien wirken nicht bei MS
Derzeit gibt es kaum bis gar keine Belege dafür, dass alternative Heilmethoden bei MS wirksam sind. Die einzige Ausnahme bilden Cannabis-Präparate, die zur Linderung von MS-Spastiken dienen. Dies geht aus der aktuellen Leitlinie der American Academy of Neurology hervor.
Für diese Leitlinie wurde Literatur über die Wirksamkeit alternaiver Heilmethoden bei MS ausgewertet.  Vor allem die Wirkung von Cannabis stand im Vordergrund. Dessen Wirken wurde in oraler Form sowie in Form von medizinischen Tabletten oder Sprays ausgewertet. Aber auch der Einsatz von Gingko bilboa, Magnet- und Bienenstichtherapien, Omega-3-Fettsäuren und Reflexzonenmassagen wurde genauer betrachtet.
Alternative Heilmethoden sind besonders beliebt bei Frauen mit guter Bildung und schlechtem Gesundheitszustand. Doch die wenigsten Therapien sind gut untersucht und mögliche Wechselwirkungen mit verordneten MS-Therapien sind meistens noch nicht erforscht.
Von allen untersuchten Alternativen könnten die Forscher nur bei bestimmten Formen medizischen Cannabis Belege dafür finden, dass die MS-bedingte Spastik, Schmerzen und häufiger Harndrang gelindert werden konnte. Allerdings helfen Cannabispräparate nicht gegen den Verlust der Blasenkontrolle und auch Tremor konnten das Cannabis nicht bessern. Man muss ebenso erst abwarten, bis die Sicherheit des medizinischen Cannabis in der Langzeittherapie belegt ist, da die meisten Studien sich nur auf wenige Wochen beschränkten.
17. Juni 2014