Bis zu 90% der an MS-Erkrankten klagen darüber, dass sie häufig erschöpft und müde sind. Somit zählt die Fatigue zu den Symptomen der MS, die beim Patienten am häufigsten auftreten und diese stark belasten. Israelische Wissenschaftler entdeckten nun, dass die Vitamin-D-ähnliche Substanz Alfacalcidol, die eigentlich zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt wird, diese Fatigue lindern kann.
In der dazu betriebenen Studie wurden 158 MS-Patienten, die über Fatigue klagten, entweder das Vitamin-D-Derivat Alfacalcidol oder aber ein Placebo über sechs Monate hinweg verabreicht. Eigentlich ist Alfacalcidol ein Stoff, der bei Osteoporose eingesetzt wird, da er den Calciumstoffwechsel reguliert.
Bei den Probanden, die in diesen sechs Monaten das Alcafacidol verabreicht bekommen haben, verbesserte sich die Fatigue durchschnittlich um 41,6% während die Gruppe der anderen Studienteilnehmer nur eine Verbesserung von 27,4% aufwies. Durch diese Verbesserung erlebten die Teilnehmer auch eine Verbesserung der Lebensqualität. Ebenso verringerte sich bei der Probandengruppe, die das Alcafacidol einnahmen die Schubrate signifikant. Auch noch bis zu zwei Monate nach Absetzung des Medikaments blieb dieser Effekt bestehen.
Momentan ist nur ein Grippemedikament zur Behandlung von Fatigue zugelassen. Dennoch deutet die Studie darauf hin, dass der Einsatz von Alcafacidol die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern kann.
10. Februar 2015