Forscher testen Beatmungsverfahren für Frühgeborene

Forscher testen Beatmungsverfahren für Frühgeborene
Die künstliche Beatmung von sehr kleinen Frühgeborenen verlangt im Hinblick auf die noch meist unterentwickelten Lungen eine ausreichende, aber auch besonders schonende Einstellung. Um das Risiko langfristiger Lungenschäden zu minimieren, sind Neonatologen, die sich mit der Pathologie und Physiologie von Neugeborenen beschäftigen, auf der Suche nach den optimalen Therapieparametern.
Eine sehr umfassende Studie am Universitätsklinikum Leipzig erforschte kürzlich über einen Zeitraum von 4 Jahren den Effekt verschiedener Beatmungsstrategien bei Frühgeborenen. 362 sogenannte Frühchen, alle zwischen 400 und 1000 Gramm schwer, nahmen an der Studie teil. Hierbei wurden verschieden intensive Varianten der Beatmungseinstellung getestet. Bei niedrigem Beatmungsdruck liegt der CO2-Anteil in der ausgeatmeten Luft und im Blut etwas höher. Die Forscher untersuchten, ob diese weniger intensive Modifikation mit einem kurzzeitig höheren Kohlendioxidgehalt in der Atemluft eine langfristig bessere Entwicklung der Lungen bewirkt.
Die Ergebnisse zeigten, dass der Einsatz von niedrigerem Beatmungsdruck gegenüber der intensiveren Variante nicht zu besseren Resultaten führt und deswegen eine etwas stärkere Beatmung durchaus empfehlenswert sei. Es ist dabei ebenso wichtig, bei der Frage nach der besten Therapieeinstellung auch immer die individuellen Umstände der Patienten miteinzubeziehen.
18. August 2015