Frühdiagnose von Lungenemphysemen nun dank neuer Diagnose möglich

Frühdiagnose von Lungenemphysemen nun dank neuer Diagnose möglich
Bisher kann im Tierversuch ein Lungenemphysem mittels Dunkelfeld-Röntgenaufnahmen sicher diagnostiziert werden. Auch eine Einteilung in verschiedene Schweregrade der Erkrankung kann mit diesem Röntgenverfahren vorgenommen werden. Konventionelle Röntgenbilder liefern hingegen keine Diagnosemöglichkeiten.
Die neuartige Dunkelfeld-Bildgebung macht die Streuung von Röntgenstrahlen im Gewebe sichtbar. Diese tritt z.B. an Grenzflächen zwischen Luft und Gewebe auf, weswegen ein mit dem Dunkelfeld-Röntgen aufgenommenes Röntgenbild die Lunge gut abbildet. Die Lunge besteht aus vielen kleinen Lungenbläschen, an denen sich unzählige Luft-Gewebe-Grenzflächen befinden. Beim Durchschnitt durch die gesunde Lunge wird die Röntgenstrahlung in alle Raumrichtungen gestreut, wodurch ein starkes Dunkelfeld-Signal entsteht.
Im Verlauf eines Lungenemphysems werden die Alveolen langsam zerstört, wodurch die Anzahl der Luft-Gewebe-Grenzflächen reduziert wird. Sobald die Röntgenstrahlen an eine von einem Emphysem befallene Lunge treffen, werden die Röntgenstrahlen weniger gestreut. Im Tierversuch zeigt die Signalstärke des Dunkelfeldbildes eine exzellente Korrelation mit der Gewebe-Beschaffenheit. Die Dunkelfeld-Bildgebung kann also auch ein beginnendes Lungenemphysem sicher diagnostizieren und auch eine Einteilung in verschiedene Schweregrade der Erkrankung ist möglich.
Das konventionelle Röntgenverfahren ermöglicht all dies nicht. Hier kann die Diagnose meist erst sehr spät gestellt werden, wenn die Lunge deutlich überbläht ist oder das Zwerchfell durch eine überblähte Lunge flachgedrückt wird.
16. Juni 2015