Prof. Nickolas Hart (Lane Fox Unit, Guy’s and St Thomas’ NHS Foundation Trust) und Dr. Patrick Murphy (King‘s College London, Großbritannien) haben in einer kontrolliert-randomisierten Studie hyperkapnische COPD Patienten nach einer lebensbedrohlichen Exazerbation unterschiedlich therapiert. Die eine Gruppe wurde mit Langzeit-Sauerstofftherapie (Home Oxygen Therapy „HOT“) behandelt, die andere erhielt ebenfalls Sauerstoff, aber zusätzlich eine häusliche, nicht-invasive Beatmungstherapie (Home Mechanical Ventilation „HMV“).Die Ergebnisse der Studie belegten, dass bei Patienten mit zusätzlicher Beatmungstherapie die Zeit bis zum nächsten Krankenhausaufenthalt oder bis zum Tod um 50 % verlängert werden konnte. Das Risiko im Folgejahr stationär behandelt zu werden oder zu sterben, wurde um 17 % gesenkt und die gefährlichen Exazerbation wurden um 35 % gesenkt. Das zeigt, dass nächtliche nichtinvasive Beatmung eine wichtige Therapieoption bei hyperkapnischen COPD Patienten ist. Verantwortlich dafür sind zwei Effekte: Durch die Beatmungstherapie wird das CO2 ausgewaschen und die Atemmuskulatur des Patienten kann sich während der Beatmungstherapie erholen. Die Studienergebnisse werden in die gerade kurz vor Veröffentlichung stehenden Deutschen Leitlinien zur COPD bzw. zur nicht-invasiven und invasiven Beatmung einfließen.
7. Juni 2017