Inhalationstherapie: Anwendungsfehler gefährden Behandlungserfolg

Inhalationstherapie: Anwendungsfehler gefährden Behandlungserfolg
Rund zwei Drittel aller Patienten mit Lungenerkrankungen wenden ihren Inhalator falsch an und gefährden so ihren Behandlungserfolg. Auch die Vielfalt an Geräten mit mangelnder Kennzeichnung und konkreten Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Herstellern führen dazu, dass Patienten oft nicht das für sie passende Gerät mit dem richtigen Medikament bekommen. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und die Deutsche Lungenstiftung (DLS) fordern eine eindeutige Farbkennzeichnung der Inhalatoren und Schulungsangebote für Lungenpatienten.
Zwischen drei und fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung mit Symptomen wie Husten, vermehrter Schleimbildung und Atemnot. Um die Beschwerden zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, atmen die Betroffenen Medikamente als Sprühnebel über einen Inhalator ein. Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Anwendung oft nicht klappt: nur 30 Prozent der Patienten benutzen ihre Inhalatoren richtig. Um Fehler beim Einsatz des Gerätes zu vermeiden, empfehlen Experten den Betroffenen, eine Schulung zu besuchen, in der sie den richtigen Umgang mit dem Gerät lernen.
Die Zahl der Inhalatoren-Modelle und inhalierbaren Medikamente ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Durch Rabattverträge zwischen Herstellern und Krankenkassen, ist zudem das Risiko groß, dass Patienten in der Apotheke nicht das Produkt bekommen, das ihr Arzt ihnen verschrieben hat. Oft erhalten die Patienten ein kostengünstigeres Präparat, auf das sie unter Umständen aber nicht geschult sind.
Um Patienten mit COPD und anderen Lungenerkrankungen eine erfolgreiche Behandlung zu sichern, fordern DLS und DGP eine einheitliche, farbige Kennzeichnung von Inhalatoren, die gleiche Medikamentengruppen enthalten. Apotheken sollten ausschließlich jene Inhalatoren und Medikamente ausgeben, die der Arzt verordnet hat.

8. März 2016