Inhalative Impfstoffe gegen Lungenentzündung und Tuberkulose?

Inhalative Impfstoffe gegen Lungenentzündung und Tuberkulose?
Der Nanotechnologie ist es zu verdanken, dass Impfstoffe nicht mehr allein durch Nadelstiche in den Körper gelangen können. Bei einigen Impfstoffen können Nanopartikel als Transportfähren dienen. Diese Möglichkeit wollen sich Wissenschaftler zu Nutze machen und mittels Nanopartikeln und einem speziellen Verfahren inhalative Impfstoffe herstellen, die in die Lunge gelangen und dort direkt gegen Lungenentzündung und Tuberkulose wirken könnten.
Im ex-vivo-Modell mit Zellkulturen konnte gezeigt werden, dass die Oberflächenladung der Nanopartikel eine wichtige Rolle spielt, um eine Immunantwort in der Lunge hervorzurufen. Damit die Oberflächenladung der Nanopartikel gezielt verändert werden kann, machten sich die Wissenschaftler dem Verfahren der PRINT-Technology zunutze. Mit diesem konnten die Teilchen die gewünschte Oberflächenladung erhalten, die sie brauchen um mit Impfproteinen beladen werden zu können.
Bei Tests ergab sich, dass Nanopartikel mit einer positiven Oberflächenladung sowohl in der Lunge als auch im ganzen Körper eine Antikörperanwort hervorriefen. Waren die Nanopartikel hingegen negativer Ladung, so konnte nur wenig bis gar keine Antwort des Körpers festgestellt werden.
Vermutlich spielt die Oberflächenladung der Nanopartikel eine entscheidende Rolle bei der Herstellung von inhalativen Impfstoffen gegen Lungenerkrankungen. Dazu kommt dass die Lagerung inhalativer Impfstoffe einfacher ist, da sie nicht gekühlt werden müssen. Dies ist auch ein Grund, warum sie länger haltbar sind und an Entwicklungsländer verteilt werden könnten.
7. April 2015