IntelliLung Projekt wird fortgesetzt: Intelligente Lungenunterstützung für mechanisch beatmete Patient:innen

IntelliLung Projekt wird fortgesetzt: Intelligente Lungenunterstützung für mechanisch beatmete Patient:innen


Bereits seit 2 Jahren arbeiten WissenschaftlerInnen des Instituts für Angewandte Informatik (InfAI) e.V. gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Umsetzung eines Entscheidungshilfesystems, welches dem Behandelnden eine Einstellungsempfehlung für die invasive Beatmung gibt. Diese Forschungsarbeit wurde bisher vom Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit finanziert. Nun kam aus Brüssel der Zuschlag für die Fortsetzung des Projekts „Intelligente Lungenunterstützung für beatmete Patient:innen auf der Intensivstation (IntelliLung)” für die nächsten 5 Jahre.

Das Hilfesystem, welches auf künstlicher Intelligenz basiert, kann in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und in der Praxis getestet werden, um die invasive Beatmung von schwerkranken Patient:innen zu verbessern. “Unsere KI-basierte Forschung am InfAI ist auf eine hohe gesellschaftliche Wirkung ausgerichtet. Mit dem Projekt IntelliLung streben wir eine kollaborative Intelligenz an, das heißt, Menschen und KI arbeiten zusammen, um die Sterblichkeitsrate auf Intensivstationen zu senken.”, ergänzt Dr. Sahar Vahdati vom InfAI.

Über das Projekt
Das Projekt zielt darauf ab, den Informationsfluss von Pflegekräften zu Patient:innen und Angehörigen auf der Intensivstation zu verbessern. Daher wird das InfAI eine digitale Lösung entwickeln, die es ermöglicht, automatisch ein umfangreiches Informationspaket in leicht verständlicher Sprache für Patient:innen und ihre Angehörigen zu erstellen, hochgradig individualisierte Informationen zu Krankheiten und wissensbasierten Behandlungsstrategien zu vermitteln, um so eine qualitativ hochwertige laufende und nachfolgende Versorgung zu ermöglichen. Des Weiteren werden die Gesundheitskompetenz und die Patientenorientierung gestärkt. Es wird eine retrospektive und prospektive multizentrische Studie durchgeführt, um das Entscheidungshilfesystem und die Patienteninformationssoftware zu validieren.
Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie European Health and Digital Executive Agency (HaDEA) mit rund 5,98 Millionen Euro durch die Europäische Union gefördert.

Die Forschungsgruppe Naturinspirierte maschinelle Intelligenz unter der Leitung von Dr. Sahar Vahdati und ihre Teammitglieder Mirza Muhtashim Alam, Baraa Hassan, Qasid Salim und Jason Li entwickeln die Kern-KI für das IntelliLung Projekt. Dr. med. Jakob Wittenstein, Dr. med. Martin Scharffenberg und Dr. Robert Hohle sind die medizinischen und technischen Koordinatoren des Universitätsklinikums Dresden. Das Projekt verbindet insgesamt 14 Partnerorganisationen aus aller Welt. Sie sind Datenlieferanten, Kliniker oder technische Infrastrukturanbieter.

Über das InfAI
Das Institut für Angewandte Informatik (InfAI) e.V. ist ein An-Institut der Universität Leipzig und dient als Transferinstitut dem Zweck der Forschungsförderung auf den Gebieten der Informatik und Wirtschaftsinformatik. Ein besonderer Themenschwerpunkt des InfAI sind die Bereiche Wissensgraphen und Open Data. In nationalen und internationalen Forschungsprojekten hat das Institut bereits zahlreiche Lösungen für die semantische Datenverarbeitung entwickelt.

Titelbild: Projektteam IntelliLung. Foto: Martin Scharffenberg

Quelle: Institut für Angewandte Informatik e. V. (InfAI)

14. November 2022