Aktuell gibt es keinerlei Behandlungsmöglichkeiten für das akute Lungenversagen durch eine schwere Lungenentzündung. Diese Förderung bietet nun die Möglichkeit dieses Krankheitsbild mit neuesten Methoden systematisch zu erforschen und neue Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.
Virus-Infektionen sind bei Erwachsenen und Kindern ein häufiges Krankheitsbild, und nicht selten kommt es dabei zu einer Lungenentzündung. Mögliche Erreger sind Grippeviren, das bei Kleinkindern häufige RS-Virus oder das 2012 erstmals aufgetretene MERS-Coronavirus. Virale Lungenentzündungen können zu lebensbedrohlichem akutem Lungenversagen führen. Vor dem Hintergrund, dass es bislang kaum wirksame Therapiemöglichkeiten gibt, wird sich ein Team um die Gießener Infektiologin und Pneumologin Prof. Dr. Dr. Susanne Herold der Erforschung der Krankheit widmen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Klinische Forschergruppe 309 „Virus-induziertes Lungenversagen – Pathobiologie und neue Therapiestrategien” ab dem kommenden Jahr mit insgesamt rund 4,3 Millionen Euro.Die Medizinerin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist Leiterin der Nachwuchsgruppe „Akutes Lungenversagen” am Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL), das vom renommierten JLU-Lungenforscher Prof. Dr. Werner Seeger geleitet wird. Im Rahmen der neuen Forschergruppe werden Expertinnen und Experten der JLU, der Philipps-Universität Marburg und des Max-Planck Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim gemeinsam an der Entwicklung neuer Methoden zur verbesserten Diagnostik und neuer Behandlungsmöglichkeiten des Krankheitsbildes arbeiten.
2. November 2016