Klimawandel belastet Asthmatiker

Klimawandel belastet Asthmatiker
Feucht-kalte Luft erhöht bekanntlich das Risiko für einen Asthma-Anfall. Nun zeigt eine Studie, dass die Atemwege der Patienten sich auch bei großer Hitze öfter verengen, oder wenn es stark regnet. Der Klimawandel wird das Problem noch verstärken.
Wenn im Sommer die Hitze steht oder schwerer Regen niederprasselt, füllen sich die Notaufnahmen mit Asthmapatienten. Auffallend viele Kinder sind darunter. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie am Institut für Gesundheitswesen der Universität Maryland. Amir Sapkota, der sich mit dem Zusammenhang von Klimawandel und Volksgesundheit beschäftigt, wertete 115.923 Falldaten aus: alles Krankenhauseinweisungen wegen Asthmaanfällen aus den Jahren 2000 bis 2012 im Bundesstaat Maryland.
Dabei fiel auf, dass im Hochsommer viel mehr Patienten wegen Astmaanfällen ins Krankenhaus eingewiesen wurden als in anderen Jahreszeiten. In Hitzeperioden kamen fast ein Viertel (23 Prozent) mehr Asthmapatienten ins Krankenhaus, nach heftigen Regenfällen waren es elf Prozent mehr. Besonders häufig waren Kinder und Jugendliche betroffen.
Als Ursache für den Asthma-Zuwachs im Sommer vermuten Amir Sapkota und Kollegen die höhere Luftbelastung, etwa durch Ozon. Die Atemnot nach heftigen Regenfällen könnte auf die Freisetzung von besonders vielen Pollen zurückzuführen sein: Starkregen lässt sie aufquellen, auf dem Boden zerplatzen und eine hohe Konzentration an Allergenen ausstoßen.
Die Zahlen von Amir Sapkota, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Environmental Health“, beziehen sich nur auf den US-Staat Maryland. Sie lassen sich aber auf Europa und Deutschland übertragen, weil die Bedingungen ähnlich sind und die Spuren des Klimawandels auch hier zu spüren sind.Quelle

10. Mai 2016