Krankheitserreger in der Lunge schneller nachweisen

Was früher mehrere Wochen dauerte, geht jetzt in zwei Tagen: Dank neuer molekularer Methoden können krank machende Mykobakterien, die Lungeninfektionen oder Tuberkulose auslösen, viel schneller nachgewiesen werden. In einer Studie mit mehr als 6800 Patientenproben untersuchte ein Forschungsteam des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Universität Zürich und des Nationalen Zentrums für Mykobakterien molekulare Methoden zum Nachweis von krankmachenden Mykobakterien.
Für diese Studie entwickelten die Forscher einen diagnostischen Algorithmus, bei dem Mykobakterien mittels genetischer Analyse direkt aus der Patientenprobe nachgewiesen werden. Über drei Jahre wurden die Patientenproben mit dem schnellen molekularen Nachweisverfahren untersucht und mit den Ergebnissen aus den Bakterienkulturen bei mehr als 3000 Patienten verglichen. Es zeigte sich, dass die neuen molekularen Verfahren den bisherigen langwierigen kulturellen Untersuchungen ebenbürtig sind.
Zudem ist es mit der molekularen Analyse erstmals möglich, auch die nicht-tuberkulosen Mykobakterien innerhalb weniger Stunden direkt aus der Patientenprobe nachzuweisen. Somit können geeignete Therapiemaßnahmen viel rascher eingeleitet werden.
Mykobakterien verursachen verschiedene Krankheiten. Mycobacterium tuberculosis, der bedeutendste Vertreter dieser Gattung, ist der Erreger von Tuberkulose.Quelle

28. Juni 2016