Durch die moderne Molekularbiologie wird immer deutlicher: Proteine sind ein verzweigtes Netzwerk mit Mehrfachfunktion.
Wissenschaftler aus Deutschland und Österreich haben nun entdeckt, dass die Krebs-Proteine c-fos und j-jun bzw. deren Gene eine Rolle bei Lungenhochdruck spielen.
Lungenhochruck ist charakterisiert durch ein verstärktes Wachstum von glatten Muskelzellen der Gefäßwände und einem Umbau der betroffenen Blutgefäße. Selbst ein kurzfristiger Sauerstoffmangel in den Gefäßen kann der Auslöser für die Veränderung sein. Bereits bei einer drei Stunden andauernden Unterversorgung kann es zu Abläufen wie bei der pulmonalen Hypertonie kommen. Dies führt zu einer vermehrten Produktion von c-fos und c-jun Proteinen in den Wänden der Lungenarterien, wo es dann zur Lungenentzündung kommt.
Beide Proteine sind vermutlich für eine Vielzahl an Krankheiten verantwortlich. C-jun dient z.B. als „Leibwächter“ für die Wachstumsgene der Tumorzellen und c-fos fördert nicht nur den Krebs, sondern kann durch Blockade zur Marmorknochenkrankheit führen.
5. August 2014