Künstliche Lunge in Zuckerstückgröße soll Tierversuche ersetzen

Künstliche Lunge in Zuckerstückgröße soll Tierversuche ersetzen
Lungenkrebs-Patienten können nur hoffen, dass die Chemotherapie bei ihnen gut anschlägt. Bis heute wirken die Medikamente nicht bei jedem gut. Doch auch die Testsysteme der Pharmakonzerne können nicht unter optimalen Bedingungen die Therapeutika testen.
Bislang sind die besten Modelle, die genutzt werden können Tiere. Doch nicht jedes Medikament, das bei Tieren anschlägt, hilft den Menschen. Somit sind viele Therapeutika für die Behandlung nutzlos, obwohl sie in den Tests positiv abschnitten.
Ein neuartiges dreidimensionales Testsystem soll nun den menschlichen Körper gut nachstellen können. In der Zukunft sollen dadurch auch die Tierversuche ersetzt werden. Das neue System stellt eine menschliche Lunge im Miniformat dar, die nicht größer ist als ein Zuckerstückchen. Das Lungengewebe wird aus menschlichen Lungentumorzellen aufgebaut, die auf einem Gerüst aus Bindegewebe wachsen. Mithilfe eines Bioreaktors atmet die Lunge und er pumpt Nährmedium durch die Blutgefäße. Auch die Schnelligkeit und Tiefe des Atems lässt sich durch den Bioreaktor einstellen.
Auf dem Computer werden dann die Therapien für die jeweiligen Patientengruppen getestet, denn wenn diese genetische Veränderungen in sich tragen, wirken Therapien oft nicht wie gewünscht. Nimmt man dann das theoretische Modell und das biologisch nachgebaute Modell zusammen, lässt sich eine gute Prognose über den weiteren Verlauf und die Wirkung der Behandlung machen. Bisher konnte man das Lungengewebe erfolgreich aufbauen. Ziel der Forscher ist es jetzt, mit ihrer künstlichen Lunge neue Therapeutika zu testen.
12. Juni 2014