Langzeit-Sauerstofftherapie schützt COPD-Patienten vor kognitiven Einbußen

Langzeit-Sauerstofftherapie schützt COPD-Patienten vor kognitiven Einbußen
Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) betrifft nicht nur die Lunge, sondern auch andere Organe. Da auch das Gehirn betroffen ist, führt COPD mit einer längeren Krankheitsdauer und zunehmendem Schweregrad zur Entwicklung von verschiedenen kognitiven Defiziten.
Die Deutsche Lungenstiftung meldet nun, dass die Durchführung einer Langzeit-Sauerstofftherapie (abgekürzt LTOT für long time oxygen therapy) diese Beeinträchtigungen bei COPD-Patienten abmildern kann. Dabei beruft sie sich auf eine aktuelle Studie einer türkischen Forschergruppe um Dr. Harun Karamanli von der Medizinischen Fakultät der Mevlana University in Konya. Das interdisziplinäre Team aus Pneumologen, Neurologen und Psychiatern untersuchte 45 COPD-Patienten, von denen knapp die Hälfte eine Langzeit-Sauerstofftherapie erhielt. Die Patienten unterzogen sich zwei standardisierten Tests zur Ermittlung ihrer kognitiven Fähigkeiten. Dabei schnitten die Patienten mit regelmäßiger LTOT deutlich besser ab.
Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) rät COPD-Patienten zu einer präventiven LTOT schon ab einer Erkrankungsdauer von etwa fünf Jahren. Diese Therapieform soll nicht nur die kognitiven Einbußen der Patienten effektiv abmildern, sondern steigert nachweislich auch die Lebenserwartung der Betroffenen. Dabei betont Hellmann, dass die Sauerstoffzufuhr über mehrere Stunden täglich erfolgen muss, um einen Effekt zu erzielen.
10. Dezember 2015