Literaturtipp: bitter schön – Ein Tagebuch

Literaturtipp: bitter schön – Ein Tagebuch
Jeder Tag ist eine  Herausforderung, der sich Silke Kuwatsch, die Autorin, stellen will. Als Kind träumte Silke Kuwatsch davon, die Welt mit dem Motorrad zu erobern, doch dann, mit zwölf Jahren, kam die FSHD (fazio-skapulo-humerale Muskeldystrophie) dazwischen. Einleitend berichtet die Autorin über die Zeit, als alles begann, und über die Tücken des heutigen Alltags.Seit nun dreißig Jahren werden ihre Muskeln schwächer.  Auf bitterschöne Art beschreibt Silke Kuwatsch ihren Alltag und ihr Leben mit Muskelschwund. Zugefrorene Pfützen werden zu beinahe unüberwindlichen Hindernissen und nicht nur versinkt sie im Papierkrieg mit der Krankenkasse. Zu Fuß schafft sie es anfangs gerade noch durch den Supermarkt, Treppen darf sie nicht nehmen und den Espresso stemmt sie wie ein Oktoberfestbier. Die Krankheit ist nicht zu stoppen, doch das gilt auch für die Lebenslust der Autorin. Von dem ewigen bergauf und bergab lässt sie sich nicht aufhalten. Auch nicht, als sie plötzlich auf den Rollstuhl angewiesen ist, dessen Organisation nur weitere Probleme schafft.

In ihrem Buch gewährt sie den Lesern unsentimental, zugleich aber auch nachdenklich und humorvoll einen Blick in ihr Leben, in dem das Bittere klein und das Schöne ganz groß geschrieben wird. Das Buch ist im Tagebuchstil geschrieben, zu jedem Tag gibt es einen Eintrag mit den Dingen, die Silke Kuwatsch beschäftigt haben. Untermalt wird das ganze von eingefügten persönlichen Bildern, die passend zu den Einträgen gewählt sind. Die letzten Seiten geben noch mal die Möglichkeit ein paar Dinge nachzuschlagen.
Autorin: Silke Kuwatsch
Sich Verlag
345 Seiten
ISBN: 978-3-94250-314-3
16,95 Euro

11. Juni 2014