Lungenkrebs ist die häufigste Krebserkrankung

Lungenkrebs stellt mit weltweit 1,82 Millionen Erkrankten pro Jahr die häufigste Krebserkrankung dar und ist zudem die Ursache für die meisten Krebs-Todesfälle. In Zentraleuropa sind 85 Prozent aller Lungenkrebs-Patienten Raucher oder ehemalige Raucher. Auch Passivraucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein um 20 Prozent erhöhtes Lungenkrebsrisiko. Kaum eine andere Erkrankung lässt sich durch so simple Maßnahmen eindämmen. Dementsprechend nahmen gerade die Prävention und die Früherkennung von Lungenkrebs einen großen thematischen Raum bei dem Lungenkrebs-Weltkongress am 7.Dezember 2016 in Wien ein.Momentan werden lediglich 20 Prozent der Karzinome in einem frühen und gut heilbaren Stadium entdeckt. Anders als bei anderen Früherkennungsprogrammen wäre es nicht sinnvoll, möglichst große Bevölkerungsgruppen, sondern nur Personen mit hohem Lungenkrebsrisiko zu erfassen. Dementsprechend sollten lediglich Raucher über 55 Jahre mit mindestens 30 Packungsjahren sowie ehemalige Raucher, die innerhalb der letzten 15 Jahre aufgehört haben untersucht werden. Gerade bei diesen Patientengruppen ist es wichtig eine engmaschige Kontrolle über mindestens drei Jahre in jährlichen Intervallen durchzuführen.

Deutliche Fortschritte gibt es bei den modernen Lungenkrebs-Therapien. Mit multimodalen Therapieansätzen, die systemische Chemo- und lokale Strahlentherapie kombinieren, überleben heute 30 bis 40 Prozent der Patienten. Möglich wurden diese Fortschritte nicht zuletzt durch die Weiterentwicklung der Strahlentherapie, da heute viel zielsicherer und effizienter bestrahlt werden kann als noch vor wenigen Jahren. Zudem werden die chirurgischen Eingriffe immer weniger invasiv. Durch die Entwicklung neuer Immuntherapien besteht zudem die Hoffnung, dass bald mehr als 50 Prozent der Patienten mit lokal fortgeschrittenem Lungenkrebs geheilt werden könnten.

Quelle

13. Dezember 2016