Magenbakterium kann Frauen vor MS schützen

Magenbakterium kann Frauen vor MS schützen
Frauen, die sich mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori anstecken scheinen ein verringertes Risiko für Multiple Sklerose aufzuweisen.  Weitere Studien untersuchen momentan diesen Zusammenhang. Sollte er bestätigt werden, so stütze dies die Hypothese, dass Infektionen im Kindesalter vor Entstehung von Autoimmunstörungen und Allergien im Erwachsenenalter schützen können.
In der Studie hatten Wissenschaftler von 55 Probanden mit MS und 299 Kontrollpersonen den Antikörpertiter gegen das Magenbakterium bestimmt. Eine Infektion mit H.pylori entsteht in der Regel vor dem zweiten Lebensjahr und besteht, sofern sie nicht behandelt wird, ein Leben lang. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist damit infiziert, je niedriger die Hygienestandards desto höher die Infektionsrate.
Bei der Auswertung der Blutproben ergab sich, dass die MS-Gruppe signifikant weniger mit H.pylori infiziert war als die Kontrollgruppe. Dieses Merkmal war allerdings nur bei den Frauen so festzustellen, die eine 30% geringere Infektionsrate als die Kontrollgruppe hatte. Die MS war außerdem bei den Frauen schwächer ausgeprägt, die sich mit H.pylori infiziert hatten.
Bei den männlichen Testgruppen konnte genau das Gegenteil festgestellt werden. Bei den Männern war die MS stärker ausgeprägt, wenn sie an H.pylori erkrankt waren. Zwischen dem Vorliegen einer Infektion und der Schubrate fanden die Wissenschaftler keinen Zusammenhang.Bislang gibt es keine Erklärung für die geschlechtsspezifischen Unterschiede. Allerdings sprechen die niedrigen Behinderungswerte bei H. pylori-positiven MS-Betroffenen für eine positive Wirkung durch die Infektion.

Quelle

3. März 2015