Die Krankheit schreitet schnell voran
„Beim Einkaufen ist mir dann allerdings aufgefallen, dass meine Frau hinkt. Ich habe sogar auf alten Videos nachgeschaut, wie sie von hinten aussieht, wenn sie geht, aber der Verdacht hat sich leider bestätigt“, beschreibt der gelernte Kaufmann. Daraufhin wurden wieder verschiedene Ärzte aufgesucht und im September 2012 stand fest: Roswitha Lachner ist an ALS erkrankt. Jetzt schritt die Krankheit sehr schnell voran, im Oktober 2012 wurde der erste Rollator als Gehhilfe angeschafft, dem ein Rollator mit Rollstuhl folgte. „Im Dezember 2012 kauften wir dann den ersten richtigen Rollstuhl, mit dem ich meine Frau schieben konnte, und ich baute einen Treppenlift in unser Haus ein, damit sie weiterhin die oberen Räume des Hauses nutzen konnte“, schildert Lachner.
Verschiedene Therapieformen werden angewendetFrau Lachner erhält regelmäßige Therapieanwendungen in Form von Krankengymnastik, Logopädie und Physiotherapie. „Mehrmals wöchentlich kommen Therapeuten zu uns nach Hause und versuchen den Zustand meiner Frau zu verbessern, doch leider lässt die Krankheit sich nicht aufhalten“, so Lachner. Mittlerweile benutzt Roswitha Lachner einen Sprachcomputer, um mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Hier kann sie durch Augenkontakt Buchstaben auswählen, um Sätze damit zu bilden und ihre Anliegen zu äußern. Es besteht auch die Möglichkeit, ganze Sätze hinter einzelnen Button zu hinterlegen, um das Schreiben zu vereinfachen. Entweder kann man die geschriebenen Sätze in einem Ausgabefeld lesen oder es besteht die Möglichkeit, sich die Sätze vorlesen zu lassen.
„Ein großes Hobby meiner Frau sind die „Kastelruther Spatzen“. Hier habe ich sie zu ihrem 50. Geburtstag überrascht und in unserem Urlaub in Südtirol ein Treffen mit den Spatzen organisiert. Das werde ich nie vergessen, wie sie sich über die persönlich überbrachten Geburtstagswünsche der Musiker gefreut hat. Seitdem sind wir regelmäßig in unserem Urlaub zum Open-Air gefahren und haben einige der Bandmitglieder persönlich kennen gelernt. Es besteht sogar ein enger Kontakt zu Norbert Rier, dem Sänger der Volksmusikgruppe. Herr Rier hat, als er von der Krankheit meiner Frau erfuhr, bei uns angerufen, um sich nach ihrem Gesundheitszustand zu erkundigen und nebst ein paar lieben Worten nette Grüße aus Süd-Tirol geschickt“, beschreibt Hans-Siegfried Lachner.
Gemeinsame Ausflüge in die Natur
„Besonders gerne ist meine Frau auch draußen in der Natur“, weiß Lachner. „Das sieht man nicht nur an ihrem wundervollen Garten, den sie komplett selber geplant und angelegt hat, sondern auch heute fahren wir, wenn ihr Gesundheitszustand es zulässt, mit dem Auto immer noch gerne an unsere Lieblingsplätze am Niederrhein. Früher haben wir uns hier gerne in ein Café gesetzt und die Sonne genossen, jetzt fahren wir manchmal bis zu drei Stunden spazieren und ich weiß, dass auch das meiner Frau besonders gefällt.“