Molekül könnte Autoimmun-Angriffe stoppen

Molekül könnte Autoimmun-Angriffe stoppen
Wissenschaftler haben ein Molekül identifiziert, das direkt in die autoagressiven Vorgänge an der Myelinschicht eingreift. Dieses Molekül wurde bereits mehrfach getestet, ist auf dem Markt als Arzneimittel zugelassen und würde nun für die Therapie gegen Multiple Sklerose entdeckt. Die Wissenschaftler hoffen, dass die bereits vorhandenen Erfahrungen mit dem Molekül die Entwicklung eines neuen MS-Medikaments vorantreiben.
Werden Immunzellen (T-Effektor-Zellen) gegenüber bestimmten Körperzellen sensibilisiert, so treten Autoimmunstörungen auf. Diese werden als körperfremd eingestuft und wie Krankheitserreger angegriffen. Da andere Immunzellen (regulatorische T-Zellen) fehlen, die normalerweise die T-Zellen abschalten, so lange diese nicht benötigt werden, läuft dieser Vorgang unkontrolliert ab.
Bei Versuchstieren wurden die häufigsten Autoimmunstörungen simuliert: Typ-1-Diabetes und MS. Bei Zugabe des insulinähnlichen Wachstumsfaktors IGF-1 wurde die Produktion der regulatorischen T-Zellen angekurbelt, wodurch die Symptome der Autoimmunstörungen unterdrückt wurden. Demnach wirkt IGF-1 direkt auf die regulatorischen T-Zellen.
Durch die vielseitigen Tests, die bereits mit IGF-1 durchgeführt wurden, ist es viel einfacher, klinische Studien zum Nutzen von IGF-1 bei Autoimmunstörungen in die Wege zu leiten.
23. Dezember 2014