MS-Screening bei Neugeborenen beschlossen

MS-Screening bei Neugeborenen beschlossen
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat ein bundesweites MS-Screening bei Neugeborenen beschlossen. Dieser soll voraussichtlich ab Frühjahr 2016 durchgeführt werden. MS betrifft etwa eines von 3.300 Kindern und ist somit eine seltene erbliche Erkrankung, die meist erst in der 40. Lebenswoche festgestellt wird. Allerdings kann die Lebensqualität schon zu diesem Zeitpunkt deutlich beeinträchtigt sein. Besonders problematisch sind die auftretenden Lungenschädigungen und die damit verbundenen Komplikationen.
Willigen die Eltern ein, so kann mit derselben Blutprobe, die auch für das Standard-Neugeborenenscreening genutzt wird, das neue Screening in den ersten 4 Lebenswochen durchgeführt werden. Länder wie Österreich oder die Schweiz nutzen dieses Verfahren bereits. Die Ergebnisse belegen, dass sich die Lebensqualität des Kindes deutlich gebessert hat, seitdem die Krankheit früher diagnostiziert wurde.
Das Mukoviszidose-Zentrum der Universitätskinderklinik in Heidelberg bietet dieses Verfahren bereits seit 2008 an. Dank intensiver Forschung hat sich die Lebenserwartung durchschnittlich auf über 40 Jahre erhöht. Quelle
1. September 2015