Ein Beispiel hierfür sind auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse von Patienten mit Venenschwäche und Unterschenkelgeschwüren abgestimmte Kompressionstherapien. „Adaptive Bandagen mit Klettverschlüssen, über die der Patient den Druck selbst regulieren kann, sind in den USA bereits seit zehn Jahren state of the art, in Deutschland aber weitgehend unbekannt“, weiß Professor Dr. Joachim Dissemond vom Universitätsklinikum Essen. Dabei ist etwa eine Millionen Deutsche von Unterschenkelgeschwüren betroffen. Mehrere Sitzungen greifen dieses Thema auf und stellen aktuelle Erkenntnisse zur Kompressionstherapie und neue Behandlungsmethoden vor.
Ein weiteres Tagungsthema: E-Health, also die Digitalisierung des Gesundheitsbereichs, etwa in Form von Fitness-Trackern, Online-Therapieangeboten oder -Sprechstunden. „Das ist ein Trend, der sich nicht umkehren lässt“, sagt Dr. Johannes Wimmer. Der Experte für digitale Patientenkommunikation am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf spricht auf dem Kongress über die Möglichkeiten der Telemedizin bei der Wundversorgung. „Erste Studien belegen deren positiven Effekt auf die Adhärenz der Therapieziele“, so Dr. Wimmer.
Der Deutsche Wundkongress zählt gemeinsam mit dem 2016 wegen des Europäischen Wundkongresses aussetzenden Bremer Pflegekongress zu den teilnehmerstärksten Kongressen der Messe Bremen. 2015 kamen 4.910 Pflegende und Ärzte, 108 Aussteller nutzten die begleitende Fachausstellung für eine Vorstellung ihrer Produkte und Dienstleistungen.
Der Europäische Wundkongress 2016 ermöglicht den Erwerb von Fortbildungspunkten. Auf die Teilnahmegebühren gilt bis Samstag, 30. April, ein Frühbucherrabatt. Das vorläufige Programm, die Online-Anmeldung und weitere Informationen gibt es unter www.ewma2016.org und www.wund-dach.org.