Neue Diagnosemöglichkeit für Sarkoidose

Neue Diagnosemöglichkeit für Sarkoidose
Die Sarkoidose (auch Morbus Boeck genannt) ist eine Erkrankung des Bindegewebes mit der Bildung von Granulomen (kleine Knötchen) in dem betroffenen Gewebe. Besonders häufig betroffen sind Lymphknoten und die Lunge. Im letzteren Fall spricht man von einer Lungensarkoidose, die zu einer starken Immunreaktion führen kann und mitunter ein starkes Druckgefühl im Oberkörper oder Atemnot auslöst.
In einer aktuellen Studie konnten Wissenschaftler vom Comprehensive Pneumology Center (CPC) am Helmholtz Zentrum München in Kooperation mit der LMU München eine neue Analysemethode für Monozyten (weiße Blutzellen) entwickeln, die nachweislich am Ursprung der Erkrankung beteiligt sind. Dabei kann die Bestimmung eines Markermoleküls mit dem Namen slan helfen, Monozyten klarer zu definieren und ihre Rolle bei verschiedenen Immun- sowie Erkrankungsprozessen herauszuarbeiten.
So untersuchten die Forscher Blutproben von Patienten mit Sarkoidose und fanden heraus, dass eine bestimmte Subgruppe von Monozyten in sehr hoher Zahl vorlag.
Diese Zellgruppe soll maßgeblichen Anteil an der Erkrankung haben und ist nun Gegenstand neuer Diagnoseansätze. Das neue Diagnosetool soll zukünftig auch bei verschiedenen anderen Erkrankungen eingesetzt werden, u.a. bei Nervenerkrankungen des Gehirns. Die Methode ist laut Prof. Loems Ziegler-Heitbrock, Leiterin der Studie, sehr vielversprechend und soll in Zukunft Einfluss auf viele Bereiche der Medizin haben.
30. Oktober 2015